Die Preise für Formel-1-Tickets sind hoch, sehr hoch und für viele Fans sogar unerschwinglich. Deshalb bleibt der Besuch eines Rennens für die meisten Fans nur ein Traum. F1-Zampano Bernie Ecclestone bringt die Gründe für die horrenden Preise auf eine einfache Formel: Die Teams müssten auf TV-Gelder verzichten, um die Preise zu senken.

Bei den Rennen in Europa war es offensichtlich: In Hockenheim fanden nur rund 56.000 Zuschauer den Weg an die Strecke. Beim Großen Preis von Italien vermeldeten die Veranstalter einen Rückgang der Zuschauerzahlen von zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff gibt es nur einen Weg, um die Tribünen wieder zu füllen. Die Ticketpreise müssten gesenkt werden, um wieder für ausverkaufte Häuser zu sorgen.

2012 säumten die Fans die Parabolica in Hockenheim, Foto: Sutton
2012 säumten die Fans die Parabolica in Hockenheim, Foto: Sutton

Problem dabei: Die Streckenbetreiber legen die Kosten für das Antrittsgeld, das an Ecclestone überwiesen werden muss, auf die potenziellen Zuschauer um. Die Folge: Überteuerte Kartenpreise die einem Cluburlaub gleichkommen. Die Möglichkeit einer Stehplatzkarte war dem geneigten Formel-1-Fan in diesem Jahr in Hockenheim nicht gegeben. Im Jahr 2012 erhielt man eine solche Karte für läppische 100 Euro. Verglichen mit anderen Kategorien am Ring ein Schnäppchen.

Ecclestone bemerkte, dass es sehr einfach sei die Antrittsgelder zu reduzieren, um gleichzeitig auf die Kartenpreise signifikant herunterzusetzen. Dazu müsse man lediglich die Teams dazu anhalten, auf die Anteile der Gelder von Ecclestone zu verzichten. In einer Presserunde giftete der Brite: "Hat euch Toto [Wolff] auch gesagt wie er die Preise senken würde? Ihr solltet ihm sagen, dass sie auf das Geld für das Racing verzichten sollen. Dann können wir über die Preise sprechen."

Zu viel Angebot für zu wenig Zeit

"Das ist das Problem. Wir sammeln Geld für die Teams. Sie bekommen 70 Prozent von dem, was wir von den Betreibern bekommen", rechnet der 83-Jährige vor. Außerdem zweifelt der Brite an der Aussage, dass die ausbleibenden Besucherzahlen einzig und allein mit den hohen Ticketpreisen in Verbindung stünden. Nach Meinung des F1-Bosses sei das breite Spektrum an Sportarten und Events für keine Sportart einträglich, vor allem dann nicht, wenn die Fans und Zuschauer so wenig Zeit hätten.

"Es gibt zu viele Sportarten bei zu wenig Zeit. So verliert jede Sportart etwas an Bedeutung. So ist es auch bei den Streckenbetreibern und ihren Strecken", hält sich Ecclestone letztlich bedeckt. Dass Sportarten wie Fußball Massen in die Stadien lockt, ist dem Briten scheinbar nicht bewusst. Sogar in England werden die alt-ehrwürdigen Stadien, trotz völlig überteuerter Ticketpreise gefüllt. Ein weiteres Beispiel ist der Motorrad-Zirkus der in diesem Jahr 200.000 Menschen an den Sachsenring lockte. Hier lagen die Preise für eine Wochenend-Karte bei deutlich unter 200 Euro. Diese alarmierenden Signale sollten den Verantwortlichen der F1 Warnung genug sein.