Lehre 1: Radio Ga Ga doch nicht so gaga
Am Donnerstag gab es im Fahrerlager von Singapur nur ein Thema: das Funkverbot. Ein erfahrener Schweizer Kollege musste immer wieder darüber lachen, sein Lieblingswort an diesen Tagen war der Queen-Hit Radio Ga Ga. Zuerst hieß es, wir müssten das Teammanager-Meeting abwarten, um Klarheit über die Regeln zu haben. Dann dauerte dies 4 Stunden und erst am nächsten Morgen sollte es etwas Neues geben. Dann der erwartete Rückzug: Nur mehr ein Teil der zunächst angepeilten Funksprüche ist illegal. Am Ende wusste niemand mehr so recht, was nun erlaubt ist und was nicht. Die Fahrer meinten am Ende, viel hätte sich nicht geändert. Toll, danke für die Verwirrung.
Lehre 2: Zeitumstellung x 0,5
Der Zeitplan in Singapur ist einzigartig. Das zweite Freie Training endet Ortszeit erst um 23:00 Uhr. Anschließend beginnt für uns die Arbeit erst richtig. Heißt also, dass das Media Center bis 04:00 Uhr morgens unser Zuhause ist. Im Optimalfall bleibt man gleich im europäischen Rhythmus. Im Optimalfall... Ganz so einfach ist es aber nicht, um 14:00 Uhr erst zu frühstücken. Vielleicht gelingt es uns im nächsten Jahr.
Lehre 3: Der untröstliche Rosberg
Nico Rosberg war nach dem frühen Ausscheiden beim Singapur GP untröstlich. Motorsport-Magazin.com wollte ihn etwas aufheitern. "Sei froh, dass es so früh passiert ist... Sonst hättest du das anstrengendste Rennen des Jahres fahren müssen und am Ende wäre nichts bei raus gekommen. Und in Abu Dhabi wäre es schlimmer." Rosberg allerdings fand unsere Aufmunterungsversuche weniger toll. "Nein, die Einschätzung kann ich nicht teilen", so seine knappe Antwort.
Lehre 4: Honda-Geister bei Mercedes
Das Teil, das letztendlich für Nico Rosbergs Ausfall sorgte, ist eigentlich nicht besonders kompliziert. Ein einfacher Kabelbruch hatte dafür gesorgt. "Mir wurde erzählt, dass das Teil noch aus Honda-Zeiten stammt und bisher ist nie etwas kaputt gegangen", plauderte Rosberg später aus. Das hätte der Deutsche wohl lieber nicht sagen sollen, denn als wir Paddy Lowe darauf ansprachen, reagierte er recht sensibel darauf. "Dazu möchte ich lieber nichts sagen."
Lehre 5: 3 Kilometer sind weit...
Ein so streckennahes Hotel haben wir auch nicht oft. Nur wenige hundert Meter von der Strecke, rund drei Kilometer vom Media Center entfernt. Kein Problem, gehen wir alles zu Fuß. Naja, an sich kein Problem, aber bei 30 Grad und 80 Prozent Luftfeuchtigkeit eine wahre Tortur. Völlig verschwitzt in das gut klimatisierte Media Center zu gehen, war auch keine gute Idee. Die Erkältung kam fast erwartungsgemäß.
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