Im Formel-1-Paddock geht die Angst um, dass das eine oder andere Team die laufende Saison nicht beenden könnte. Vor allem die Hinterblänklerteams Caterham und Marussia gelten als akut gefährdet. Doch während die Lage bei Caterham auch nach dem Eigentümerwechsel tatsächlich mehr als nur angespannt ist und man Medienberichten zufolge nicht einmal die offenen Rechnungen bei Pirelli bezahlen kann, beruhigt Marussia-Sportdirektor Graeme Lowdon.

"Wir haben eine Verpflichtung, uns korrekt zu verhalten, und wenn man nicht vernünftig daran glaubt, das tun zu können, muss man aufhören. So einfach ist das", sagte der Brite gegenüber Press Association Sport. "Ist es eine einfache Aufgabe, ein Unternehmen durch ein Geschäft zu führen, das die Kostenstruktur der Formel 1 hat?", fragte er. "Nein. Aber würden wir nicht glauben, dass wir es schaffen können, wären wir nicht hier."

Lowdon wollte keinen falschen Eindruck erwecken und behaupten, dass bei Marussia wirtschaftlich alles in Ordnung sei, allerdings verfüge der Rennstall über ausreichend Mittel, um ein vorzeitiges Aus definitiv verhindern zu können. "Ich kann sagen, dass wir die Mittel für diese Saison haben", erklärte der Brite. "Hätten wir sie nicht, wären wir nicht hier."

Kein Team ist sicher

Bianchis neunter Platz in Monaco lässt Marussia hoffen, Foto: Sutton
Bianchis neunter Platz in Monaco lässt Marussia hoffen, Foto: Sutton

Dass Marussia auch 2015 am Start sein wird, konnte Lowdon hingegen nicht garantieren, doch das gelte ausnahmslos für alle Formel-1-Teams, wie er betonte. "Man erinnere sich an Honda, Toyota und BMW", sagte er. "Diese Unternehmen hatten die Finanzen, um in diesem Sport zu sein, entschieden sich aber dagegen." Die Zeiten seien zwar hart, doch das Team tue alles, um auch in der nächsten Saison in der Startaufstellung vertreten zu sein, versicherte der Brite. Die Arbeiten am nächstjährigen Auto haben bereits begonnen.

Marussia liegt fünf Rennen vor dem Ende der Saison dank jenen zwei Punkten, die Jules Bianchi in Monaco erzielte, auf dem neunten Platz der Konstrukteurs-Wertung. Gelingt es dem Team, Sauber und Caterham hinter sich zu halten, winkt ein warmer Geldregen, da die Preisgelder am Ende der Saison gestaffelt nach der Platzierung in der Weltmeisterschaft ausgeschüttet werden.