Die finanzielle Lage von Caterham spitzt sich zusehends zu. Nachdem das Team bereits darauf angewiesen war, Kamui Kobayashi vorrübergehend aus dem Cockpit zu werfen, weil der Japaner nicht genügend Sponsorengelder mitbringt und deswegen Andre Lotterer sein Formel-1-Debüt geben durfte, kommen aus den Niederlanden nun die nächsten Hiobsbotschaften.

Wie die Tageszeitung De Telegraaf unter Berufung auf Quellen berichtet, die Pirelli nahestehen, soll der Reifenhersteller Caterham aufgefordert haben, noch vor dem nächsten Rennen, dem Großen Preis von Japan in Suzuka, offene Rechnungen zu begleichen, ansonsten könnte der Fall eintreten, dass das Team im Land der aufgehenden Sonne ohne Pneus dasteht.

Auch nach dem Verkauf des Hinterbänklerteams von Tony Fernandes an ein mysteriöses Konsortium aus der Schweiz und dem Mittleren Osten hat sich die wirtschaftliche Lage Caterhams nicht gebessert. "Seit dem Besitzerwechsel haben wir es nicht nur geschafft, in Silverstone zu fahren, sondern auch in Singapur anzukommen", sagte Manfredi Ravetto, der neue Teamchef.

Düstere Prognosen

Diese Bilder könnten bald der Vergangenheit angehören, Foto: Sutton
Diese Bilder könnten bald der Vergangenheit angehören, Foto: Sutton

Der Italiener, der jüngst Christijan Albers beerbt hatte, gab zu: "Die finanzielle Situation ist nicht die einfachste. Wir haben eine Situation übernommen, die mehr als kritisch ist." Offiziell trat Albers aus familiären Gründen zurück, tatsächlich soll der Niederländer aber nach wenigen Wochen im Amt realisiert haben, dass Caterham seine horrenden Schulden nicht mehr bezahlen kann - unter anderem bei Pirelli.

"Das Paddock ist voll mit Gerüchten, dass Caterham nicht bis zum Ende der Saison am Start sein wird", lautet es im Bericht des Telegraaf. Das letzte Team, das während der laufenden Saison den Betrieb einstellen musste, war Super Aguri. Für den japanischen Rennstall kam 2008 nach vier Rennen das Aus.