Großes Pech für WM-Leader Nico Rosberg beim Singapur GP. Bereits vor der Fahrt in die Startaufstellung stellte der Deutsche Probleme mit seinem Lenkrad sowie dem Funk fest. Ein gebrochenes Kabel in der Steuerkonsole sorgte dafür, dass lediglich das Durchschalten der Gänge möglich war. Da die meisten Kontakte zwischen Auto und Lenkrad lahmgelegt waren, fielen auch die meisten visuellen Funktionen am Display aus. Nachdem Rosberg nicht aus der Startaufstellung für die Aufwärmrunde loskam, musste er aus der Boxengasse starten.

Obwohl der Mercedes-Pilot letztlich ins Renngeschehen eingriff, verfügte er zu keinem Zeitpunkt über die volle LEistung seines F1W05. Am Ende des Feldes war er so zeitweise gar über fünf Sekunden langsamer als die Spitze. In Runde 13 wurde Rosberg schließlich vom Team in die Box beordert, um durch einen Lenkrad-Tausch das Problem zu beheben. Jedoch gelang es ihm nicht mehr, anzufahren. "Ich konnte am Lenkrad auch nach dem Tausch überhaupt keine Schalter mehr bewegen und auch die Gangschaltung, die im Rennen noch ging, hat dann nicht mehr funktioniert. Ich war permanent im Leerlauf und kam nicht mehr raus", schildert er sein Aus enttäuscht.

Rosberg: Teilweiser Blindflug im Rennen

Der Defektteufel, der Teamkollege Lewis Hamilton bereits des Öfteren heimgesucht hatte, machte sich somit dieses Mal beim WM-Leader breit. "Bereits in der Box vor dem Rennen hat das Lenkrad nicht funktioniert. Wir haben es hin und her getauscht, die Kontakte gereinigt, alles versucht, aber es ging leider nicht." Auch das Radio fiel zeitweise aus, was die Probleme gar noch vergrößerte. "Im Rennen war das dann wirklich komisch ohne den Funk, das Koordinieren und der Versuch, das Problem irgendwie in den Griff zu bekommen, war ohne die Anweisungen aus der Box natürlich kaum möglich."

Letztlich absolvierte Rosberg zwar knapp ein Viertel des Rennens, schaffte es jedoch nicht einmal, Marcus Ericsson im Caterham zu überholen: "Im Rennen ging eigentlich nur noch die Gangsschaltung und ich habe auch nichts anderes mehr auf dem Display gesehen", verrät Rosberg, der seinem Ärger noch im Cockpit massiv Luft machte. "Die Knöpfe gingen einmal, dann auch wieder nicht, aber letztlich hat es keinen Sinn mehr gemacht. Wir müssen nun schauen, woran das lag, aber ich bin natürlich richtig sauer. So etwas liegt sehr oft nur an Kleinigkeiten, die zudem meistens vermeidbar sind, und das macht es noch schwieriger zu akzeptieren."

Sollte Teamkollege Hamilton gewinnen, würde der Engländer zudem mit drei Punkten Vorsprung die Führung in der WM übernehmen. "Es ärgert mich extrem, dass ich sehr viele Punkte verliere, aber wenn Hamilton dann auch noch ankommt, waren es wirklich extrem viele. Ich muss das aber runterschlucken und akzeptieren, und natürlich nach vorne schauen. Aber natürlich ist das ein extrem doofes Gefühl, denn für uns war hier doch einiges möglich heute."