Niki Lauda war nach dem Qualifying in Singapur voll des Lobes für Lewis Hamilton und Nico Rosberg, die in den letzten Wochen viel Kritik einstecken mussten. "Ich muss jetzt wirklich einmal was Positives sagen: Wir reden immer nur, wenn sie wie Idioten zusammenfahren. Aber die beiden sind unser Erfolg. Das hat man gerade heute wieder gesehen", sagte der Österreicher.

Was war passiert? In den drei Trainings hatte es nur eine Bestzeit Mercedes gegeben und die Rivalen witterten ihre Chance. Doch in einem engen Qualifying - die Top-6 waren nur durch 0.319 Sekunden getrennt - sicherte sich Hamilton 0,007 Sekunden vor Rosberg die Pole Position.

"Ich werde zu ihnen hingehen und mich bedanken", sagte Lauda auf Nachbeeindruckt. "Weil wir nur wegen den zwei Typen und deren Teams dahinter, es heute wieder fertig gebracht haben, dass wir wieder vorne stehen."

Gemeinsam statt gegeneinander

Auf einem Stadtkurs ist die erste Startreihe ein doppelter Grund zur Freude. Angst vor einer neuerlichen Berührung zwischen Hamilton und Rosberg in der Startphase hat Lauda nicht. "Weil ich hoffe, dass die beiden morgen endlich einmal gemeinsam vorne abhauen."

Über die Konkurrenz, die deutlich näher gekommen ist, macht sich Lauda keine Gedanken. Schließlich habe man es aus der ersten Startreihe in jedem Fall selbst in der Hand. "Wir sind gottseidank noch immer vorne und nach Monza wieder am richtigen Weg. Mehr als heute Erster und Zweiter zu werden konnte man ja nicht tun", sagt Lauda.

Genug Spielraum für Taktik?

So sinniert der Vorstandvorsitzende des F1-Teams bereits über eine mögliche Erfolgsstrategie für Sonntag. "Hier gibt es kein Problem mit dem Spritverbrauch. Aber wer immer vorne ist, muss einmal davonziehen. Auf einem Stadtkurs brauchst du Platz für das Pit Stop Window."

Freudiger Nebeneffekt für Lauda: Der Österreicher gewann gegen seinen Landsmann Helmut Marko eine Wette, da dieser darauf gesetzt hatte, dass sich ein Red Bull zwischen die Mercedes in der Startaufstellung schieben könnte. Dieser Plan ging um 0,166 Sekunden in die Hose, denn Daniel Ricciardo landete nur auf Rang drei. "Die zehn Euro habe ich vom Marko schon kassierte", sagte Lauda auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com.