Sebastian Vettel erhielt nach dem ersten Training in Singapur eine Hiobsbotschaft: der plötzliche Verlust des Öldrucks in seinem Motor bedeutet, dass er im Laufe der Saison - immerhin nicht ausgerechnet an diesem Wochenende - ein sechstes Aggregat einsetzen muss und damit eine Strafversetzung um zehn Positionen kassieren wird.

Renaults Verantwortlicher an der Rennstrecke, Remi Taffin, bedauerte den Verlust des ICE (Verbrennungsmotor), da er noch eine kleine Chance gesehen habe, es bei Vettel ohne den Einsatz eines sechsten Motors durch die Saison zu schaffen. "Nach dem Motorschaden müssen wir einen sechsten ICE einsetzen. Es geht nun mehr darum, wo wir ihn strategisch einsetzen werden als wie wir es vermeiden können", offenbarte er.

Als besten Zeitpunkt für den Einsatz des sechsten Motors meinte Taffin zunächst scherzhaft: "Bevor der fünfte seinen Geist aufgibt. Das wäre die beste Möglichkeit." Tatsächlich ist es etwas komplizierter, denn Red Bull und Renault werden nun austüfteln, wie sie die Laufzeit des fünften Motors bestmöglich auf die verbliebenen Rennen aufteilen können und wie sich das sechste Aggregat am besten in den Plan einfügt.

"Und man versucht die Strafe dann zu kassieren, wenn es am vernünftigsten ist. Wenn man in Singapur ist, will man nicht wirklich eine Strafversetzung um zehn Positionen. Das ist ganz klar. Es ist schwierig zu überholen", erläuterte Taffin. Seiner Ansicht nach würden sich Sotschi und Austin anbieten, da man dort besser überholen können sollte. "Wir haben das bei Daniil in Monza gesehen, der dort seine Strafversetzung um zehn Plätze erhalten hat und in den Punkten hätte landen können. Ich denke, das ist ein gutes Beispiel."

In Singapur fährt Vettel nun erst einmal mit dem Motor aus Monza, was laut Taffin ohnehin so geplant war. Allerdings sollte das Triebwerk erst am Samstag eingebaut werden. Nun kam es schon am Freitag zum Einsatz, damit Vettel wenigstens ein paar Runden drehen konnte.