Die beiden Freitags-Trainings zum Singapur-GP sind gefahren und mit Lewis Hamilton lachte wieder ein Mercedes-Pilot von der Spitze des Klassements. Wichtiger für den Renn-Sonntag sind allerdings die Longrun-Zeiten. Diese hat Motorsport-Magazin.com genau unter die Lupe genommen.

Die Supersoft-Fahrer

Die größte Frage im Training war jene nach der Reifenmischung. Ein Großteil der Piloten setzte im zweiten Training im Longrun auf den Supersoft, so etwa die beiden Mercedes-Fahrer Nico Rosberg und Lewis Hamilton, Red Bulls Daniel Ricciardo oder Ferraris Fernando Alonso.

Die Spitzenpiloten Hamilton, Alonso und Ricciardo lagen nicht nur im Bestzeitenklassement vorne, sie fuhren auch in den Longruns die schnellsten Zeiten. Gemeinsam mit Nico Rosberg, dessen schnelles Outing auf die Bestzeit durch die Rote Flagge von Pastor Maldonado zunichte gemacht wurde.

Die fünf schnellsten Einzelzeiten im Longrun schrieb Alonso (1:52.205) vor zweimal Hamilton (1:52.239 und 1:52.513), Ricciardo (1:52.515) und noch einmal Alonso (1:52.526) an. Hamilton schaffte es in seinen neun Runden fünf Mal unter die Marke von 1:53, Ricciardo viermal, Rosberg dreimal und Alonso zweimal.

Die Soft-Fahrer

Drei der Top-Piloten bestritten Longruns auf Soft-Reifen: Kimi Räikkönen, Felipe Massa und Kevin Magnussen. Räikkönen war der mit Abstand schnellste Fahrer aus dem Trio und schrieb in seinem elf Runden andauernden Stint fünf Zeiten unter 1:55 an. Seine schnellste Zeit im Longrun betrug 1:53,446 und war zugleich die einzige Rundenzeit in einem Longrun auf einem Softreifen unter 1:54.

Magnussen und Massa konnten waren hingegen nur im Bereich von 1:55 und höher unterwegs, Massa knackte die 1:55er-Marke immerhin einmal - in der ersten fliegenden Runde seine neun Runden langen Stints auf dem Soft-Reifen.

Die Mischungen im Vergleich

Massa und Magnussen bieten sich für einen Vergleich der Performance der unterschiedlichen Reifenmischungen an, denn beide Piloten waren im zweiten Training sowohl auf Soft, als auch auf Supersoft für zumindest fünf fliegende Runden am Stück unterwegs.

Hier zeigte sich, dass der Unterschied zu Beginn der Stints bei Magnussen bis zu 3 Sekunden ausmachte, bei Massa immer noch rund 1,5 bis 2 Sekunden. Das deckt sich in etwa mit der Einschätzung von Pirelli, das die Differenz zwischen Soft und Supersoft in einer Presseaussendung mit ca. 2,5 Sekunden angab.

"Der große Zeitenunterschied der beiden Mischungen war etwas größer als erwartet. Es ist unwahrscheinlich, dass sich diese Differenz im Verlauf des Wochenendes wesentlich verringern wird", sagte Pirellis Sportchef Paul Hembery. Jenson Button ist sich daher sicher: "Im Qualifying werden alle schon in Q1 auf den Supersoft setzen."

Die Entscheidung für das Rennen

Aber ist der Supersoft eine Option für das Rennen? Wie lange hält die weichere Mischung durch? Rosberg bestritt auf seinem Satz insgesamt 19 Runden, Bottas kam auf die gleiche Rundenanzahl und Ricciardo gab seine Reifen nach 18 Runden wieder an der Box ab. Jean-Eric Vergne schaffte sogar 20 Runden mit einem Supersoft-Satz, davon sogar 13 fliegende Runden in Folge. Die Differenz zwischen erster und letzter Runde dieses Stints betrug lediglich 1,4 Sekunden.