Qualm und Rauch. Mehr war für einige Sekunden vom roten Ferrari von Kimi Räikkönen nicht zu sehen. Doch der Finne hatte Glück im Unglück: seine Bremsen hatten überhitzt, Motor und wichtige Innereien seines Boliden sind in bester Ordnung. "Das Team konnte es schnell beheben und das Auto für die zweite Session vorbereiten", gab der Iceman Entwarnung.

Der Kühlung kommt auf dem fordernden Straßenkurs in Singapur eine entscheidende Rolle zu. Die Strecke weist die meisten Kurven des Jahres auf, sodass die Reifen auf den kurzen Geraden nicht genügend gekühlt werden. Auch die Bremsen werden entsprechend stark beansprucht.

"Insgesamt war es aber ein positiver Tag", sah Räikkönen Licht in der Nacht. "Aber natürlich gibt es, wie immer, noch Verbesserungsspielraum." Im ersten Training konzentrierte sich der Finne auf Setuparbeiten. "Die Veränderungen, die wir vorgenommen haben, verbesserten das Fahrverhalten des Autos und auf den superweichen Reifen hatten wir sehr viel Grip."

Diesen Eindruck bestätigte der frühere Ferrari-Pilot Mika Salo: "Monza war ein Desaster für Ferrari, aber hier in Singapur sehen sie besser aus", verriet er gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Mit dem superweichen Reifen scheint ihr Auto sehr gut zu funktionieren."

Ferrari wirkt in Singapur stärker, Foto: Sutton
Ferrari wirkt in Singapur stärker, Foto: Sutton

Dabei stellte Pat Fry das gleiche fest wie auch seine Kollegen bei Mercedes: der Performance-Unterschied zwischen der weichen und der superweichen Mischung ist in Singapur größer als erwartet. "Das wird das Qualifying und das Rennen sehr interessant machen", glaubt Fry. "Allerdings bedeuten die Freitagszeiten nicht viel. Es ist schwierig, freie Runden zu bekommen, aber die Pace unserer Fahrer ist ermutigend."

Fernando Alonso erzielte die Bestzeit im ersten Training und belegte in Session zwei Rang zwei. Räikkönen rundete die zweiten 90 Minuten mit Platz vier ab. "Wir waren heute in beiden Sessions recht konkurrenzfähig", sagte Alonso, der sein Programm ohne Schwierigkeiten abarbeiten konnte. "Alles verlief normal."