Auf den ersten Blick sieht die Situation für McLaren im Freitags-Training gar nicht so schlecht aus. Das Tagesklassement weist Kevin Magnussen und Jenson Button auf den Plätzen sechs und sieben aus, mit jeweils unter einer Sekunde Rückstand auf die absolute Bestzeit von Lewis Hamilton.

Doch die guten Zeiten täuschen, denn McLaren haderte wie kein anderes Team mit den großen Zeitdifferenzen zwischen den beiden Reifenmischungen Soft und Supersoft. "Wir haben nicht mit 2,5 Sekunden Unterschied gerechnet. Es ist immer schwierig, wenn zwischen den Reifenmischungen eine so große Lücke klafft", gab Button zu.

Grübeln über den Pirellis

Magnussen führte die Problematik genauer aus: "Der Supersoft nutzt sich sehr schnell ab. Der Softreifen ist konstanter uns hält länger durch, es ist schwierig den Prime zum Arbeiten zu bringen. Wir müssen uns das für das Rennen ganz genau anschauen."

Verwirrend war für Button vor allem der Umstand, dass McLaren mit dem weicheren Reifen teilweise besser zurecht kam, als mit dem härteren. "Wir sind normalerweise sehr gut auf dem Prime, aber hier sieht es genau umgekehrt aus. Das ist aber gut für uns, denn das Qualifying ist hier sehr wichtig", sagte der Brite. "Allerdings werde daher schon alle ab Q1 den Supersoft einsetzen müssen."

Fahrer sehen noch Potenzial

Für Magnussen, der zum ersten Mal in Singapur ein Rennen bestreitet, kommen die Wetterbedingungen erschwerend hinzu: "Es ist hart hier, weil es sehr schwül ist und das Auto schnell heiß wird. Man schwitzt viel im Cockpit. Ich hoffe, wir finden morgen eine noch bessere Pace."

Button und Magnussen waren sich einig, dass im McLaren bis Samstag und Sonntag noch das eine oder andere Zehntel zu finden ist. "Wir haben am Nachmittag ein paar Dinge ausprobiert und wissen jetzt, was wir für morgen erledigen müssen. Es gibt jede Menge Arbeit in der Nacht, denn wir haben viele Informationen bei Aero-Runs und beim Setup gesammelt. Hoffentlich können wir morgen zulegen", sagte Button.

"Es war heute nicht schlecht. Aber wir müssen ein paar Dinge am Auto evaluieren und schauen, ob wir nicht noch mehr herausholen können", sah auch Magnussen für die restlichen beiden Tage in Singapur noch Aufholbedarf.