Mit einer Rundenzeit von 1:49.075 Minuten landete Nico Rosberg nicht nur auf Platz 13 des Zeitenklassements, sondern war auch eineinhalb Sekunden langsamer als Teamkollege Lewis Hamilton. Dennoch zeigte sich der WM-Leader mit dem Freien Training weitaus zufriedener als Hamilton. "Leider musste ich meine schnelle Runde wegen der roten Flaggen abbrechen. Aber obwohl ich den zweiten Teil dieser Runde nicht zu Ende fahren konnte, fühlte sich das Auto im ersten Teil großartig an", erzählte Rosberg.

Danach entschied sich das Team dazu, weitere Runden mit mehr Benzin zu fahren, um Rosberg das Rennen vorzubereiten. "Es war nicht nötig noch eine schnelle Rundenzeit hinzuknallen", erklärte der Mercedes-Pilot. Nichtsdestotrotz trauert er seiner Chance, eine komplette, schnelle Runde auf den superweichen Reifen zu fahren, hinterher. "Das ist natürlich nicht ideal. Ich werde versuchen das im dritten Freien Training nachzuholen", verriet der Deutsche. Bei Mercedes ist man sich bewusst, dass den Reifen an diesem Wochenende eine entscheidende Rolle zukommt.

Wie auf einer Schneefahrbahn

"Der Performance-Unterschied zwischen den Prime- und den Option-Reifen fiel heute größer aus, als wir es erwartet hatten. Das müssen wir bei der Rennstrategie sicher berücksichtigen. Ebenso verhält es sich mit dem Reifen-Management, das zweifelsohne ein entscheidender Faktor am Sonntag sein wird. Wir müssen noch einige Hausaufgaben erledigen, um die Reifen und die Rennstrategie vollständig zu verstehen sowie das Optimum aus dem Auto herauszuholen", erklärte Paddy Lowe.

Wie es sich anfühlt, wenn die Reifen am Ende sind, erklärte Rosberg wie folgt: "Es fühlt sich so an als wenn man von einer trockenen Fahrbahn auf eine Schneefahrbahn fährt. Auf dem Schnee ist es natürlich super rutschig und dann muss man sich vorstellen noch bergauf zu fahren, dann weiß man wie es sich mit Reifen verhält, die am Ende sind. Die Hinterachse dreht durch, es ist weniger Grip da und das macht es extrem schwierig."

Anders als Hamilton glaubt er nicht, dass Ferrari und Red Bull - beide zeigten eine starke Performance im Training - Mercedes Konkurrenz machen können. "Wir haben zuletzt immer wieder gesehen, dass sie am Freitag näher dran sind, aber im Verlauf des Wochenendes scheinen wir noch eine Schippe drauflegen zu können. Das Auto fühlt sich so oder so großartig an, deshalb gehe ich davon aus, dass wir wieder sehr schnell sein werden", meinte der Mercedes-Pilot.