Die Formel 1 befindet sich in dieser Saison im Umbruch. Statt V8-Saugmotoren werden die Boliden von V6-Turbo-Aggregaten angetrieben, beim Saisonfinale gibt es doppelte Punkte und auch der Funkverkehr wurde nun eingeschränkt. Doch das ist nicht genug, denn geht es nach Bernie Ecclestone, soll auch die Telemetrie in Zukunft stark beschnitten werden.

"Die Fahrer sollten niemanden an der Boxenmauer brauchen, der ihnen sagt, was sie tun sollen. Daher gibt es jetzt die Regelung, dass die Fahrer die Autos ohne Hilfe fahren müssen", erklärte der Formel-1-Zampano, dem die immer mehr Überhand nehmende Datenflut ein Dorn im Auge ist.

Allerdings scheint Ecclestone die Rechnung ohne den Wirt gemacht zu haben, denn wie FIA-Renndirektor Charlie Whiting in Singapur verriet, habe die Funkbeschränkung nichts mit einem etwaigen Verbot der Telemetrie zu tun. "Nein, das ist nicht geplant. Es wurde noch nicht diskutiert", stellte der Brite klar.

Zu viele Daten

Bei den Teams würde eine Einschränkung der Telemetrie allerdings durchaus auf fruchtbaren Boden fallen. "Die Diskussion führen wir ja auch schon länger, dafür müsste man aber schon viel mehr umstellen - das könnte man dann nicht während der Saison machen", sagte Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn.

Für Monisha Kaltenborn nimmt die Datenflut Überhand, Foto: Sutton
Für Monisha Kaltenborn nimmt die Datenflut Überhand, Foto: Sutton

Grundsätzlich vertritt die Österreicherin die Ansicht, dass es kein Fehler wäre, die Informationen einzudämmen. "Wenn wir weniger an Daten übermitteln, dann wäre das nicht schlecht", hielt sie fest. "Die Datenflut ist viel zu viel. Da könnte man 100 Leute hinsetzen - aber nicht alle Daten sind relevant."

Kaltenborn signalisierte zwar Gesprächsbereitschaft, was die Limitierung der Telemetrie betrifft, jedoch müsse man sich dazu ausreichend Zeit nehmen, am besten im Winter zwischen zwei Saisons. "Man sollte aber aufpassen, dass es dadurch nicht zu mehr Ausfällen kommt", wies die Sauber-Teamchefin auch auf mögliche Nachteile hin.