Gerade freute sich die Formel-1-Welt noch mit Kamui Kobayashi. Endlich darf der Japaner in Singapur wieder das gesamte Rennwochenende hinter das Steuer seines Caterhams klettern, nachdem ihn sein Team in Spa durch Andre Lotterer und in Monza zumindest am Freitag durch Roberto Merhi ersetzt hatte.

Doch nun treibt der sympathische Pilot seinen Fans erneut tiefe Sorgenfalten in die Stirn. "Ich hoffe es, aber bestätigt ist noch nichts", antwortet Kobayashi in Singapur auf die Frage, ob er in zwei Wochen bei seinem Heimrennen in Suzuka den Caterham pilotieren wird.

Andre Lotterer ersetze in Spa Kamui Kobayashi, Foto: Sutton
Andre Lotterer ersetze in Spa Kamui Kobayashi, Foto: Sutton

Vertrags-Dilemma

Das Problem: Kobayashis Vertrag mit dem Team gilt nicht bis zum Jahresende, sondern immer nur für ein Rennen. Daher muss der Japaner vor jedem Grand Prix um seinen Einsatz bangen. "Ich wünschte, ich hätte einen Vertrag bis zum Saisonende, aber in der Formel 1 läuft es manchmal eben nicht so", bedauert Kobayashi.

Davon, dass neben den latenten Geldsorgen Caterhams auch seine Performance ein Grund für die anhaltende Zitterpartie sein könnte, will der Japaner nichts wissen. "Ich mache mir keine Sorgen, um meine Performance. Das ist auch nicht der Grund, weshalb ich mein Cockpit in Spa abgeben musste. Ich habe längst bewiesen, zu was ich im Auto fähig bin, ich habe Erfahrungen mit dem V6-Turbo gesammelt - auch für das nächste Jahr", wirbt Kobayashi für sich selbst.

Knipst Kobayashi bald Abschiedsfotos?, Foto: Sutton
Knipst Kobayashi bald Abschiedsfotos?, Foto: Sutton

Kobayashi wirbt für 2014-Cockpit

Offensichtlich, um auch 2015 noch einen Platz in der Königsklasse zu ergattern. Ganz sicher scheint er jedoch nicht. "Ich möchte nächstes Jahr immer noch Formel 1 fahren, aber ich muss realistisch sein - wirtschaftlich gesehen wird es in der F1 immer schlimmer", sagt Kobayashi.

Doch während diese Zukunftsmusik so leise spielt wie die neue Motorengeneration, gleicht die Angst der japanischen Motorsport-Enthusiasten eher einem krachenden Zwölfzylinder. Ganz Japan ist versessen darauf, seinen F1-Star zu empfangen, auch die Promoter. "Ich habe mit denen gesprochen und sie haben unsere Situation verstanden, aber wir können unglücklicherweise nicht viel daran ändern."