Bernie Ecclestone, der den Grand Prix von Singapur vor Ort verfolgt, drückte sein Bedauern darüber aus, dass Luca di Montezemolo seinen Posten als Ferrari-Chef aufgeben hat. "Es ist schade, dass er Ferrari verlassen hat. Das ist meine Meinung", sagte er. Montezemolo habe nicht nur auf die Rennsportdivision bei Ferrari, sondern auch auf die Edelsportwagen Einfluss gehabt.

Ecclestone geht so weit, den Grafen mit Firmengründer Enzo Ferrari zu vergleichen. "Wenn ich mir Enzo Ferrari und Luca ansehe, dann ist das das Gleiche. Wir haben Ferrari verloren und das war furchtbar, und jetzt haben wir Luca verloren und es ist furchtbar."

Ein Patentrezept aus der Krise hat Ecclestone nicht parat. Er meinte lediglich, dass die Scuderia nun Leute finden müsse, die ihre Leistung abliefern können. Mit Sergio Marchionne, der Montezemolos Posten übernahm, habe er noch nicht gesprochen, was er jedoch in Kürze nachholen werde. Auf die Frage, welchen Rat er dem neuen Ferrari-Chef geben würde, erklärte Ecclestone: "Es ist nicht meine Aufgabe, ihn in irgendeiner Sache zu beraten. Er weiß, was er zu tun hat, sonst hätte er die Aufgabe nicht übernommen. Es wird eine große Aufgabe."

Welchen Aufgaben sich Montezemolo nun widmen wird, vermochte Ecclestone nicht zu sagen. Einige im Paddock munkelten, dass der Italiener künftig an der Seite von Ecclestone die Geschicke der Königsklasse lenken könnte. Auf die Frage, ob er Montezemolo ein Jobangebot unterbreiten werde, meinte Ecclestone: "Nicht wirklich, das ist etwas anderes."