Felipe Massa reist mit reichlich Rückenwind an den Marina Bay Circuit von Singapur. Der Brasilianer, der vor der Saison nach acht Jahren Ferrari zum britischen Traditionsrennstall Williams gewechselt ist, scheint im zweiten Frühling angekommen. Der Vize-Weltmeister von 2008 stand zwar bisher im Schatten vom Youngster Valtteri Bottas, dennoch bläst Massa zum Angriff. "Wir versuchen jedes Rennen die Lücke zu Red Bull zu schließen. Zwar sind sie noch etwas weg, trotzdem weiß man nie", hat Massa sein Ziel bereits im Visier.

Ein Bild das sich für Williams gerne wiederholen darf, Foto: Sutton
Ein Bild das sich für Williams gerne wiederholen darf, Foto: Sutton

Aussichtsreiche WM-Position

In der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft liegt das Team aus Grove mit 177 Punkten auf Rang drei, 15 Punkte vor der schwächelnden Scuderia. Red Bull scheint mit 95 Punkten Vorsprung schon enteilt, dennoch zeigt die Tendenz bei Williams deutlich nach oben. Die guten Leistungen von beiden Williams-Piloten lassen für die letzten fünf Rennen der Saison hoffen.

"Es kann sich in der Formel 1 innerhalb von zwei, drei Rennen sehr viel ändern. Das ist jetzt eine sehr spezielle Situation für uns. Vielleicht bekommen wir die Möglichkeit noch um den Vize-Titel zu kämpfen", gibt sich Massa optimistisch und spornt sein Team weiter zu Höchstleistungen an. "Wir haben bis jetzt einen richtig guten Job gemacht. Darauf dürfen wir uns aber nicht ausruhen. Es ist noch einer weiter Weg - in der zweiten Saisonhälfte, aber auch im nächsten Jahr."

Monza-GP als Momentum

Dem anstehenden Nachtrennen kann das Williams-Team - nach dem außerordentlich guten Resultat beim Italien-GP - entspannt entgegenblicken. "Monza war fantastisch für uns. Ich habe es aufs Podium geschafft und Valtteri [Bottas] ist Vierter geworden. Außerdem haben wir Ferrari in der Team-Wertung überholt. Für uns war Monza ein ganz besonderer Grand Prix", resümierte Massa das letzte Rennen. "Endlich war ich mal wieder auf dem Podium. Ich hoffe, ich kann das in letzten Rennen nochmal wiederholen.

Felipe Massa fühlte sich auf dem Podium in Monza sichtlich wohl, Foto: Sutton
Felipe Massa fühlte sich auf dem Podium in Monza sichtlich wohl, Foto: Sutton

Für das Rennen in den Straßenschluchten von Singapur hält sich Massa jedoch diskret zurück. "Singapur ist immer ein schwieriges Rennen. Es ist ein etwas anderer Kurs. Ich muss gestehen, dass uns das Layout vielleicht nicht unbedingt liegen könnte. Trotzdem glaube ich, dass wir mithalten und eventuell um eine Podiumsplatzierung kämpfen können", meinte der Brasilianer.

Rob Smedley, Head of Vehicle Performance bei Williams, äußerte sich vor dem Rennwochenende in Singapur ebenfalls zur zu erwartenden Performance der Williams-Boliden. "Die Strecke hat ein paar Besonderheiten mit denen wir klarkommen müssen. Der Grip, der sich auf herkömmlichen Strecken im Verlauf des Wochenendes bildet, fehlt hier gänzlich", weiß Smedley.

"Der ausbleibende Grip wird für alle Fahrzeuge durchdrehende Reifen und eine Menge Übersteuern bedeuten. Die Balance für das Auto zu finden, wird dadurch sehr schwer werden. Das Hauptaugenmerk für das Team liegt aber auf der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft: Wir wollen uns auf Rang drei halten", so der Brite .