Lotus und die Finanzen - das ist eine unendliche Geschichte. Seit der Übernahme des Teams wird Lotus unterstellt, Schuldenberge angehäuft zu haben. Medienberichten zufolge soll der Rennstall 2012 Verluste in der Höhe von 55,3 Millionen Pfund geschrieben haben, 2013 sollen die Verluste sogar 64,9 Millionen Pfund betragen haben. "Die Meldungen, dass Genii finanzielle Probleme hat, sind absurd. Es stimmt, dass Lotus Verlustgeschäfte gemacht hat, aber das ist bei anderen F1-Teams nicht anders", stellte Teambesitzer Gerard Lopez im August klar.

Trotz aller Negativschlagzeilen sei Lotus auf einem guten Wege. So soll das F1-Team nach substantiellen Einschnitten in den ersten Saisonhälfte 2014 sechs Millionen weniger Verluste geschrieben haben. "Das ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung. Ich wurde an Bord geholt, um die Dinge aus einem Geschäftswinkel zu betrachten und das war auch nötig, denn es brauchte eine neue Bewertung von Einnahmen und Ausgaben", erklärte Lotus-CEO Matthew Carter gegenüber Autosport.

Doch auch wenn es finanziell bergauf gehen sollte, so geht es sportlich gesehen eher bergab. In der Konstrukteurswertung liegt Lotus auf Rang acht. Den schwarzen Peter will das Team aber nicht allein Motorenpartner Renault zu schieben. "Es wäre einfach Renault für alles die Schuld zu geben, aber das wäre falsch. Trotzdem haben wir durch den schwachen Saisonstart einen massiven Nachteil gehabt. Aber wir müssen auch eingestehen, dass unsere Aerodynamik-Entwicklung über die Saison hinweg nicht so gut war wie sie hätte sein sollen", räumte Carter ein.

Lotus hätte es einfach nicht geschafft, den Rückstand, den das Team zu Saisonbeginn hatte, aufzuholen. Sollte der Rennstall sich in der Konstrukteurswertung nicht verbessern können, würde das wiederum finanzielle Einbußen in Hinblick auf die FOM-Gelder bedeuten. Dessen ist sich Carter bewusst - Sorgen macht er sich aber keine. "Unsere Sponsoren haben sich langfristig an uns gebunden", betonte Carter.