Ab dem bevorstehenden Großen Preis von Singapur ist es den Teams verboten, an ihre Piloten via Funk und/oder Boxentafeln zahlreiche detaillierte Informationen weiterzugeben. Da es um diese neue Regelung einige Verwirrung gab, sendete Charlie Whiting, der FIA-Renndirektor, nun eine exakte Klarstellung an die Rennställe, was künftig untersagt und was erlaubt ist.

Verbotene Nachrichten

  • Detaillierte Sektorenzeiten eines Konkurrenten und wo ein Konkurrent schneller oder langsamer ist
  • Anpassung der Power-Unit-Einstellungen
  • Anpassungen der Getriebe-Einstellungen
  • Anpassungen des ERS-Batterie-Lade-Levels
  • Informationen über das Spritsparen
  • Informationen über Fuel-Flow-Einstellungen (außer von der Rennleitung gefordert)
  • Informationen über Reifendruck und -temperaturen (ab dem Japan GP)
  • Informationen über Differentialeinstellungen
  • Informationen über den Schleifpunkt der Kupplung bei Starts und Boxenstopps
  • Burnouts vor dem Rennstart
  • Informationen über die Bremsbalance
  • Warnungen bezüglich Bremsverschleiß oder -temperaturen (ab dem Japan GP)
  • Beantwortung direkter Fragen der Fahrer, z.B. über den richtigen Einsatz der Drehmoment-Elektronik
  • Jede Nachricht, die kodiert erscheint

Erlaubte Nachrichten

  • Bestätigung, dass ein Funkspruch des Fahrers verstanden wurde
  • Detaillierte Runden- oder Sektorenzeit
  • Detaillierte Rundenzeit eines Konkurrenten
  • Abstände zu einem Konkurrenten
  • "Push hard", "push now", "you are racing xxx", etc.
  • Hinweise zu Fahrverkehr
  • Abstände zwischen den Autos im Qualifying, um eine bessere Position zu finden
  • Warnung zu Reifenschäden
  • Reifenwahl beim nächsten Boxenstopp
  • Anzahl der Runden, die ein Konkurrent auf einem Reifensatz absolviert hat
  • Reifenwahl eines Konkurrenten
  • Hinweis zu einem potenziellen Problem eines Konkurrenten während des Rennens
  • Hinweis zu einer vermuteten Rennstrategie eines Konkurrenten
  • Gelbe Flaggen, blaue Flaggen, Safety-Car-Release und andere Gefahrenhinweise
  • Safety-Car-Fenster
  • Information, ob DRS-Einsatz erlaubt oder verboten ist
  • Information zu einem DRS-Problem
  • Änderung der Frontflügeleinstellung beim nächsten Boxenstopp
  • Nasse Strecke, Öl oder Teile in bestimmten Kurven
  • Zeitpunkt für Boxenstopps
  • Erinnerung, an weiße Linien, Poller, etc. am Eingang und Ausgang der Boxengasse zu denken
  • Erinnerung an Track-Limits
  • Informationen über mögliche Schäden am Auto
  • Anzahl der verbleibenden Runden
  • Anweisungen, die Position mit einem anderen Fahrer zu tauschen
  • Informationen zum Wetter
  • Boxengasse anlaufen, um aufzugeben

Diese Regelung gilt für alle Sessions eines Rennwochenendes, das heißt ab dem ersten Freien Training am Freitag.

Obwohl es sich für die Teams um eine große Umstellung handelt, wird die technische Direktive von vielen Mitgliedern des Paddocks begrüßt, etwa von Christian Horner. "Der Fahrer sollte auf sich selbst gestellt sein, wenn er ins Cockpit steigt", erklärte der Red-Bull-Teamchef. "Sie müssen über Boxenstopps, Sicherheit und so weiter informiert werden, aber sie brauchen keine Tipps, ob andere Leute ein Zehntel schneller sind oder welchen Gang sie wählen sollen. Das ist Blödsinn."