Die Wechselgerüchte um Fernando Alonso kursierten schon lange vor dem Abgesang Luca di Montezemolos und dem plötzlichen Tod des Ferrari-Freundes und Chef des Hauptsponsors Santander, Emilio Botin. Nach der turbulenten Woche in Maranello berichteten mehrere Zeitungen, dass die die Personal-Rochade in der Führungsetage gleichzeitig auch den Abgang vom frustrierten Spanier forcieren würde.

Alonso hat ab jetzt einen neuen Chef, Foto: Sutton
Alonso hat ab jetzt einen neuen Chef, Foto: Sutton

Eine Quelle aus dem Umfeld Alonsos behauptet allerdings, dass der zweifache Weltmeister seinen Vertrag bis 2016 erfüllen wird. Und auch die spanische Zeitung Marca titelte: "Die Presse hat alles aufgebauscht. Für einen Fahrer hat ein Wechsel in der Führungsetage nichts zu bedeuten." Nichtsdestotrotz ist der Rücktritt von di Montezemolo ein großer Einschnitt - nicht nur für Ferrari, sondern für die gesamte Formel-1-Familie. Der 67-Jährige war jahrelang ein Mann mit riesigem Einfluss im Rennzirkus.

Mercedes Aufsichtsrats-Vorsitzender Niki Lauda, dessen Beziehung zu di Montezemolo schon auf seine aktiven Ferrari-Zeiten zurückgeht, war von der Nachricht überrascht worden. "Ich bin der Meinung, dass Montezemolo gar nicht zu Alitalia gehen wollte. Er ist 23 Jahre Ferrari-Präsident gewesen und hat unglaublich viel erreicht. Es ist wie in jeder anderen Firma. Wenn es nicht läuft, dann werden Konsequenzen gezogen", erklärte Lauda.

Nichtsdestotrotz sei der Schritt notwendig gewesen. "Ich kann Marchionnes Schritt verstehen und kritisiere seine Entscheidung nicht. Ich hoffe, dass ich ihn bald treffen werde. Er ist jetzt Ferrari-Präsident. Es wird sicher nicht einfach Ferrari zurück in die Spur zu führen, aber jetzt war der richtige Zeitpunkt, um die Weichen für die neue Saison zu stellen", meinte Lauda. "Es wird schwer kurzfristige Erfolge einzufahren. Für die kommende Saison können sie sich aber auf die Motoren-Entwicklung konzentrieren. In diesem Bereich hat die Scuderia die größten Probleme.