Sechs Rennen vor Saisonende steht Ferrari immer noch ohne Sieg da. Längst hat man in Maranello die Konsequenzen gezogen, erst gestern trat Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo zurück. Ab 13. Oktober wird Sergio Marchionne die Geschicke der Scuderia lenken und der Fiat-Boss weiß genau, wo er als Erstes ansetzen muss - und zwar bei den Motoren.

"Es ist absolut klar, dass wir ein Motorenproblem haben. Daran werden wir in dieser Saison nichts mehr ändern können", erklärte der 62-Jährige. Auch Montezemolo räumte ein, dass Ferrari die Herausforderung der neuen Turbomotoren unterschätzt habe. "Wir haben unterschätzt wie wichtig das System sein wird", gestand der scheidende Ferrari-Präsident. Nach 23 Jahren trennen sich die Wege von Montezemolo und Ferrari.

27 Millionen Euro als Abschiedsgeschenk

Der Abschied wird Montezemolo allerdings mit 27 Millionen Euro versüßt. Durch den vorzeitigen Vertragsausstieg erhält der Italiener fünf Jahresgehälter als Abfindung plus 13,25 Millionen Euro, damit er bis 2017 nicht zu einem Konkurrenten der Fiat-Gruppe abwandert. Für Bernie Ecclestone ist die Summe allerdings mehr als gerechtfertigt.

"Dass Luca Ferrari verlässt, ist für mich gleich schlimm wie damals der Tod von Enzo Ferrari. Luca war Ferrari. Wenn man ihn gesehen hat, dann hat man Ferrari gesehen", erklärte Ecclestone. Doch Marchionne traut sich zu, in die großen Fußstapfen von Montezemolo zu treten. "Montezemolo hat mir erklärt, dass Ferrari mit Ecclestone einen Vertrag hat, der vorsieht, dass Ferrari mindestens bis 2020 in der F1 fährt. Wenn es nach mir geht, dann könnte der Vertrag noch weitere 120 Jahre gehen."