Adam Parr, einst CEO bei Williams, schockte die Formel-1-Welt am vergangenen Wochenende mit einem Tweet, in dem er der Königsklasse des Motorsports eine äußerst düstere Zukunft prognostizierte. Der Brite kündigte an, dass es 2015 nur mehr acht Teams geben werde, wobei einige von ihnen drei Autos einsetzen würden, um das Feld aufzufüllen.

Am Dienstag nahm McLaren-Renndirektor Eric Boullier zu Parrs Kommentar Stellung und erteilte ihm eine Absage. "Ich denke, er ist ein bisschen provokant", meinte der Franzose. "Wir alle wissen, dass die Formel 1 eine Übergangszeit durchmacht, denn wegen der Autohersteller gingen die Budgets im letzten Jahrzehnt buchstäblich durch die Decke und jetzt sind wir in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation", spielte er auf Toyota, Honda und BMW mit ihren Werksteams an, die keine Kosten und Mühen scheuten, um Erfolg zu haben, sich mittlerweile jedoch aus der Formel 1 zurückgezogen haben.

Toyota und Honda investierten gigantische Summen in die Formel 1, Foto: Sutton
Toyota und Honda investierten gigantische Summen in die Formel 1, Foto: Sutton

Aufgrund dessen gebe es einige Teams, die unter finanziellen Problemen leiden würden, so Boullier, der nicht beurteilen wollte, ob diese Rennställe auch weiterhin in der Startaufstellung vertreten sein werden. "Aber ich denke nicht, dass wir nächstes Jahr acht Teams und drei Autos haben werden, schon gar nicht so kurzfristig", hielt er fest. "Ich denke, jeder ist sich dessen bewusst und ich denke, auch die Formel 1 ist sich dessen bewusst", nahm er auf die wirtschaftlich schwierige Lage der Königsklasse Bezug. Gegensteuern könnte man etwa durch eine bessere Verteilung der Einnahmen, schlug Boullier vor.

Ecclestone gefällt Parrs Vorschlag

Kein Freund der kleinen Rennställe ist hingegen bekanntlich Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, dem die Hinterbänklerteams seit jeher ein Dorn im Auge sind. "Sie müssen aufhören. Wenn du nicht das Geld hast, musst du Schluss machen", legte er Caterham, Marussia und Co bereits im Sommer nahe, sich zurückzuziehen. Der Zampano weiter: "Ich bin bereit für eine Formel 1 mit acht Teams und je drei Autos."