Fehler? Absicht? Fehlende Nerven? Dass sich Nico Rosberg vor der ersten Schikane verbremst, ist nichts Außergewöhnliches. Dass dem WM-Leader der gleiche Fehler zwei Mal passierte, sorgt hingegen für Verschwörungstheorien. "Es ist eine der langsamsten Kurven der Saison und eine schwierige Bremszone. Die Situation war nicht einfach, Nico hat Lewis im Nacken gespürt. Das ist vielleicht ein Grund, weshalb so etwas passiert", erklärte Daniel Ricciardo.

Wie es zu dem zweifachen Patzer kam, kann er aber nicht ganz verstehen. "Einmal kann so ein Fehler passieren, aber dass er sich zweimal an derselben Stelle verbremst ist schon sehr interessant", sagte der Red Bull-Pilot. Auch Colin Kolles, seines Zeichen Berater bei Caterham, hält Rosberg für einen zu guten Piloten, um solche Fehler zu begehen. "Ich traue Nico nicht zu, dass er zwei Mal an der gleichen Stelle einen Verbremser macht", sagte Kolles in der Sendung Sport und Talk.

Seitens Mercedes nimmt man die Verschwörungstheorien mit Humor. "Wenn es unsere Idee gewesen wäre, dann hätten wir das verdammt gut gemacht. Aber auf eine solche Theorie kann nur ein paranoider Geist kommen", erklärte Toto Wolff nach dem Rennen in Monza. Der Konkurrenz von Red Bull ist es im Grunde genommen egal, so lange die Rivalität der beiden Mercedes-Piloten die eigenen WM-Chancen am Leben erhalten. Ricciardo liegt sechs Rennen vor Saisonende 72 Punkte hinter Rosberg zurück.

"Realistisch gesehen bin ich weit weg von der WM-Spitze. Selbst wenn ich noch ein paar Rennen gewinne, müsste Mercedes ausfallen", meinte der Australier und fügte hinzu: "Weil es im letzten Rennen in Abu Dhabi doppelte Punkte gibt, sehe ich die Situation etwas optimistischer. Alles ist möglich. Wir sind noch im Rennen." Und auch Kolles würde seinen früheren HRT-Schützling keinesfalls abschreiben. "Ich habe von Anfang an gesagt: Daniel Ricciardo ist ein kommender Weltmeister."