Passiert nicht ein mittelgroßes Wunder, wird Ferrari die Saison ohne Sieg zu beenden - zum ersten Mal seit 1993. Bislang stehen für die Scuderia nur zwei magere Podestplätze durch Fernando Alonso zu Buche und in der Konstrukteurs-Wertung rangiert man lediglich auf dem enttäuschenden vierten Platz, hinter Mercedes, Red Bull und Williams.

Bereits im Frühjahr wurde in Maranello die Notbremse gezogen und der langjährige Teamchef Stefano Domenicali entlassen. An seine Stelle trat Marco Mattiacci, der zwar nur über geringe Erfahrung im Motorsport verfügt, das Team aber personell neu aufstellen möchte. Wie der Journalist Adam Cooper nun berichtet, könnte sich die Scuderia mit dem ehemaligen Mercedes-Technikdirektor Bob Bell verstärken.

Bell feierte mit Renault große Erfolge, Foto: Renault
Bell feierte mit Renault große Erfolge, Foto: Renault

Der Brite steht zwar noch immer in Diensten von Mercedes, trat von seiner Funktion jedoch im Dezember des vergangenen Jahres zurück und wird das Team im November verlassen. Derzeit soll Bell an Projekten arbeiten, die nicht in Zusammenhang mit der Formel 1 stehen.

Vor seinem Engagement bei Mercedes stand Bell bereits in Diensten von McLaren, Benetton und Jordan, außerdem spielte er 2005 und 2006 eine entscheidende Rolle bei Renault, als Fernando Alonso Weltmeister wurde. 2009 hatte der Brite auch kurzfristig die Rolle des Teamchefs bei Renault inne, ehe er Geschäftsführer wurde und später zu Mercedes wechselte.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Es liegt auf der Hand, dass sich bei Ferrari etwas ändern muss, denn die aktuelle Performance der Scuderia ist als beschämend zu bezeichnen. Bell wäre in der Lage, Marco Mattiacci zu entlasten, womit sich dieser auf sein Fachgebiet, das Managen des Teams, konzentrieren könnte, während Bell sich um die technischen Belange kümmert. Hinzu kommt, dass der Brite in der Vergangenheit bereits sowohl mit Ferraris Technikdirektor James Allison als auch Fernando Alonso zusammenarbeitete, die Eingewöhnungszeit würde also relativ kurz ausfallen. (Philipp Schajer)