Kimi Räikkönen qualifizierte sich für den Großen Preis von Italien nur als Zwölfter, konnte durch die Strafversetzung von Daniil Kvyat aber immerhin einen Platz aufrücken. Räikkönens Problem war, dass die Vorderreifen immer wieder blockierten, und dass es ihm zwar gelang, immer mal wieder einen Sektor gut auf die Reihe zu bekommen, aber nicht alle drei in einer Runde. Von einem italienischen Fluch will der Finne in Ferrari-Diensten dennoch nichts wissen.

"Das Qualifying heute war für mich aus bestimmten Gründen nicht so gut. Insgesamt war das Wochenende aber etwas besser als erwartet", spielte er auf drei reibungslos verlaufene Trainingssessions an - keine Selbstverständlichkeit, vor allem in dieser Saison. "Wir wussten, dass das Qualifying im Vergleich zu ein paar Mercedes-Teams schwierig werden würde. Sie machen normalerweise einen größeren Schritt, im Rennen gleicht sich das dann wieder etwas aus."

Das Team habe an seinem Auto ein paar Veränderungen vorgenommen. Da diese jedoch klein waren, kann er sich nicht vorstellen, dass das allein der Grund für die Qualifying-Misere war. Auch dass Druck eine Rolle gespielt haben könnte - in Q1 war Räikkönen noch recht dicht an der Zeit von Teamkollege Fernando Alonso dran - wollte er nicht gelten lassen und fiel dem Fragesteller mit seinem klaren 'nein' ins Wort. "Ich hatte keinen Druck. Ich mache mir selbst immer Druck, dass ich mich gut schlage", stellte er klar. "Es war eine unangenehme Überraschung, sowas passiert. Wir müssen uns die Details ansehen und hoffentlich eine Erklärung finden."

Hoffnung schöpft Räikkönen aus seinem Longrun am Freitag. "Ich bin zu 100 Prozent überzeugt, dass wir ein besseres Rennen abliefern können", sagte er. "Es wird hier mit den Mercedes-motorisierten Autos schwierig, aber wir werden unser Maximum geben." Es sei noch zu früh, zu sagen, auf welchen Reifen er starten und welche Strategie er bei seiner Aufholjagd verfolgen wird. "Es ist schwer zu sagen, wie es im Rennen laufen wird, da viele Autos nah beieinander liegen. Haben wir genug Speed, um zu überholen? Das werden wir morgen wissen. Ich glaube, dass wir stärker sein sollten als heute."

Genau das erwarten die Tifosi auch. "Die meisten Menschen sind Ferrari-Fans. Es ist schön zu sehen, wie leidenschaftlich sie sind, was die Formel 1 und Ferrari angeht. Hoffentlich können wir ihnen ein gutes Ergebnis geben", meinte Räikkönen und lobte die Treue der Ferrari-Fans. "Es war nicht das einfachste Jahr für das Team, die Fans stehen aber immer noch hinter uns. Heute war enttäuschend, aber wir werden versuchen, ihnen eine gute Show und das bestmögliche Ergebnis zu liefern. Sie werden sicher weiter hinter uns stehen, was auch immer passiert."