Startplatz 13 ist nicht unbedingt das, was sich Nico Hülkenberg für den Grand Prix von Italien erwartet hatte. Gerade in Monza, wo das Überholen aufgrund des geringen Anpressdrucks besonders schwierig ist, wäre eine gute Startposition besonders wertvoll gewesen. Daraus wurde aber nichts. Hülkenberg sieht die Schuld dafür am Kommandostand, die Teamführung beim Piloten.

Der Deutsche wirft seiner Force-India-Crew vor, ihn bei seinem letzten Versuch in Q2 zu spät hinausgeschickt zu haben: "Auf meiner letzten Runde in Q2 konnte ich meine Pace einfach nicht abrufen. Das Hauptproblem war der starke Verkehr in der letzten Kurve auf meiner Outlap. Das hat meine Vorbereitung wirklich gestört. Jeder hat Gas rausgenommen, also musste auch immer langsamer fahren, wodurch ich den Reifendruck verloren habe und meine Zeit nicht mehr verbessern konnte. Wir haben uns selbst in diese Situation gebracht. Gerade hier ist eine gute Outlap wichtig, aber wir sind einfach zu spät rausgefahren, dadurch war die Sache gegessen. Das Team hat das so entschieden, aber es ist natürlich enttäuschend."

Teamchef Vijay Mallya sah die Situation anders. "Wir hätten mehr von Nico erwartet. Leider hat er keine saubere Runde hinbekommen, als es darum ging. Deshalb steht er nun mitten im Feld", ist der Inder überzeugt.

So muss sich Hülkenberg am Sonntag durch das Feld nach vorne kämpfen, wenn er noch Punkte für die Weltmeisterschaft mitnehmen will. Auf dem Highspeedkurs von Monza ein kompliziertes Unterfangen, weiß er: "Es ist schwierig, hier zu überholen. Das war immer so und wird auch am Sonntag so sein. Wenn die Autos so wenig Abtrieb haben ist das Fahren ohnehin schon nicht einfach und wenn man dann auch noch hinter einem anderen Auto fährt, hat man gar keinen Grip mehr."

Hülkenberg glaubt weiterhin an einen Punktegewinn, Foto: Sutton
Hülkenberg glaubt weiterhin an einen Punktegewinn, Foto: Sutton

Überholen 2014 noch schwieriger

Durch das neue technische Reglement wurde das Überholen zusätzlich erschwert, ist Hülkenberg überzeugt: "Mit den Autos in diesem Jahr muss man viel schneller sein als der Vordermann, um ihn zu überholen. Das war in der Vergangenheit einfacher. Da die Reifen so konservativ gewählt sind werden sie wohl auch nicht stark abbauen und für uns werden sich nicht viele Möglichkeiten ergeben."

Dennoch steckt der Force-India-Pilot den Kopf nicht in den Sand. "Meine Position heute hätte besser sein können, aber wir können am Sonntag immer noch ein gutes Rennen abliefern. Wenn mir ein ordentlicher Start gelingt und ich in der ersten Runde ein paar Positionen gewinnen kann, haben wir gute Chancen, Punkte zu holen", ist Hülkenberg überzeugt.