Aktuell ist es den drei Motorenbauern der Formel 1 - Mercedes, Renault und Ferrari - nicht erlaubt, ihre Aggregate weiterzuentwickeln. Die Power-Units werden auf dem Stand von Saisonbeginn eingefroren. Die Überlegung dahinter ist, Kosten in der viel zu teuren Formel 1 zu sparen. Nun drängen aber Renault und Ferrari, die in puncto Leistung Mercedes weit hinterherhinken, auf eine Auflösung dieser Entwicklungssperre, um den Kampf an der Spitze wieder spannender gestalten zu können.

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff zeigt sich grundsätzlich nicht abgeneigt: "Es geht darum, zu definieren, was wir machen wollen. Wir haben natürlich einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz, aber wir würden diese Herausforderung gerne annehmen. Ist es Zeit, die Regeln zu ändern? Vielleicht. Die Diskussionen, die wir bisher hatten, waren ziemlich offen."

Wolff befürchtet durch eine mögliche Aufhebung dieses Weiterentwicklungsverbots aber eine weitere Kostenexplosion. "Es liegen einige unterschiedliche Konzepte auf dem Tisch. Wenn wir uns dazu entscheiden, eine völlig andere Richtung einzuschlagen und die Motorenentwicklung völlig zu öffnen, dann würde das die Kosten dramatisch erhöhen", ist der Österreicher überzeugt.

Aktuell beliefert Mercedes mit McLaren, Force India und Williams drei Kundenteams, Foto: Sutton
Aktuell beliefert Mercedes mit McLaren, Force India und Williams drei Kundenteams, Foto: Sutton

Der starke Mann im Hause Mercedes befürchtet auch Nachteile für die Kundenteams. Im Moment muss jeder Hersteller an seine Kunden dieselben Aggregate liefern, die man auch selbst verwendet. Im Falle einer ständigen Motorenweiterentwicklung sei das nicht möglich, meint Wolff: "Ich bin mir nicht sicher, ob wir die gleiche Motorspezifikation an alle unsere Teams liefern könnten. Das ist logistisch wohl nicht machbar. Der Teufel steckt also im Detail."