In Spa war dein Rennen schnell beendet. Das war sicher nicht das erhoffte Ergebnis. Rechnest du dir hier in Monza mehr aus - trotz schwieriger Motorensituation?
Pastor Maldonado: Ich möchte zumindest das Rennen beenden. Ziel ist immer ein sauberes Wochenende. Gute Rennen sind möglich, das habe ich in der Vergangenheit bereits gezeigt. Die Punkte werden vielleicht schwierig, aber wir genießen es, im Rennen Plätze zurückzuerobern. Aber natürlich wollen wir versuchen, ein großartiges Rennen zu zeigen.

Stehen euch für dieses Vorhaben neue Teile zur Verfügung?
Pastor Maldonado: Wir fahren mit dem Monza-Paket, das eine etwas andere aerodynamische Philosophie verfolgt. Dieser Kurs ist sehr schnell und es geht darum, den Abtrieb zu reduzieren. Wir geben unser Bestes und hoffen, sauber und ohne Probleme ein gutes Rennen zu bestreiten. Es wird auf jeden Fall hart werden, denn unser Auto mag die schnellen Strecken nicht - besonders die langen Geraden, von denen es hier vier Stück gibt.

Pastor Maldonado hofft auf ein gutes Setup, Foto: Sutton
Pastor Maldonado hofft auf ein gutes Setup, Foto: Sutton

Ist auf diesem Kurs aber vielleicht euer Problem mit dem Überfahren der Kerbs kein so großes Problem?
Pastor Maldonado: Das ist sicherlich ein Vorteil hier. Aber es wird schwierig, den richtigen Kompromiss zu finden. Auf der einen Seite gilt es, schnell auf den Geraden zu sein, auf der anderen Seite muss die Balance zwischen Vorder- und Hinterachse für die beiden Lesmos und die Ascari genau passen. Das sind sehr schnelle Kurven und es wird sicher hart, die richtige Kombination von mechanischer und aerodynamischer Balance zu finden.

Ist euer Monza-Paket ähnlich dem aus Spa?
Pastor Maldonado: Ja, es ist recht ähnlich. Nur haben wir im Vergleich zu Spa weniger Abtrieb und Luftwiderstand.

Bedeutet die andere Streckencharakteristik mehr Arbeit in den ersten beiden Trainings für euch?
Pastor Maldonado: Wir werden unsere Standard-Prozedur abspielen. Wir sehen uns die Strecke an und schauen, wie das Auto auf die Strecke reagiert. Dann versuchen wir, das Auto den Streckenverhältnissen anzupassen.

Es wird in Monza - zumindest verglichen mit Spa - sehr warm werden. Denkst du, das kommt eurem Auto entgegen?
Das Aufwärmen der Reifen wird hier sicher sehr schwierig, speziell, da wir der Medium- und der harten Reifenmischung unterwegs sind. Wir müssen abwarten, wie sich die Streckenbedingungen entwickeln, aber die meiste Arbeit wird in das Reifenaufwärmen und den Speed auf der Geraden investiert werden.

Pastor Maldonado macht sich Sorge um die Reifen, Foto: Sutton
Pastor Maldonado macht sich Sorge um die Reifen, Foto: Sutton

Du sprichst gerade über die Arbeit hinter den Kulissen. Wie viel Ingenieur muss man als Rennfahrer sein?
Pastor Maldonado: Schon zu einem großen Teil - besonders heutzutage. Das Auto ist sehr komplex und als Fahrer kann man den Ingenieuren viel helfen. Sie haben nicht viel Zeit und am Freitag stehen nur zwei wirkliche Testsessions zur Verfügung. Am Samstag versuchen wir bereits, das Auto für das Qualifying herzurichten. Auch wenn wir noch einen kurzen Test vor dem Qualifying fahren bleibt nicht viel Zeit. Das ist sehr hart, aber gleichzeitig genießen wir, was wir tun und wissen auch, was wir da tun. Ich liebe das, denn das ist Teil unserer Arbeit.

Ein großer Teil eurer Arbeit ist auch die Gespräche über Funk, die in dieser Saison deutlich mehr in den Fokus gerückt sind.
Pastor Maldonado: Ja, es gibt wirklich viel Kommunikation über Funk. Da sind wir sehr eingespannt, aber auch daran gewöhnt man sich. Ich mag es ehrlich gesagt nicht besonders. Ich konzentriere mich lieber auf das Fahren, denn das ist es, was ich machen will.