Spa war enttäuschend. Gab es trotzdem Lichtblicke?
Federico Gastaldi: Wir versuchen immer welche zu finden. Aber ja, es gab ein paar positive Dinge an einem harten Wochenende. Es liegt in der DNA des Teams aus Enstone, dass wir auch in den harten Zeiten kämpfen. Abgesehen von der schlussendlichen Enttäuschung, kein Ergebnis erzielt zu haben, bleiben wir super motiviert. Wir wussten, dass es auf den Power-Strecken Spa und Monza hart werden würde. Romain hat jedoch einen soliden Job gemacht, um in Q2 zu kommen. Nachdem er im Rennen eine neue Nase bekommen hatte, weil er in La Source von Bianchi getroffen wurde, war seine Pace gut. Die neuen Teile am Wagen haben einen vielversprechenden Eindruck gemacht und wenn wir mehr Glück und saubere Rennen haben, können wir uns im Feld weiter nach vorne arbeiten.

Für Pastor lief es in Spa wieder unglücklich?
Federico Gastaldi: Ja, leider. Es war ein Auspuffproblem. Es war sehr schade, denn er war entschlossen, vom einem harten Beginn des Wochenendes zurückzukommen, nachdem er im Freien Training einen Unfall hatte. Ich weiß, dass er sich in eine gute Position bringen und das Maximum aus dem E22 herausholen wird, wenn es die Bedingungen erlauben. Ich bin diesbezüglich zuversichtlich und das Team glaubt, dass er vor dem Ende der Saison noch um ein paar gute Ergebnisse kämpfen kann.

Monza ist eines der Traditionsrennen schlechthin. Wie sehen Sie dieses Event?
Federico Gastaldi: Wie Spa ist Monza ein Teil der Identität der Formel 1. Egal wo man sich auf der Welt befindet, ich bin mir sicher, die Leute bringen mit den Begriffen Monza und F1 etwas in Verbindung. Ich hoffe, sie sind für immer verbunden. Es ist ein Rennen, das gemeinsam mit Monaco, Spa und Silverstone als erstes in den Kalender geschrieben werden sollte. Das Rennen selbst ist wichtig, aber in Monza werden auch viele kommerzielle Dinge für die nächste Saison entschieden.

Was macht Monza für die Fahrer und Ingenieure so einzigartig?
Federico Gastaldi: Monza ist ein wirklicher Test für die Ingenieure und Fahrer, weil es der ultimative Kompromiss zwischen Speed und Aerobalance des Autos ist. Das ist heutzutage in der Formel 1 einzigartig. Es wird interessant zu sehen sein, wie sie mit dieser Herausforderung umgehen. Wir befinden uns in einer schwierigen Situation, weil wir auf den Geraden nicht die Schnellsten sind. Aber wir werden mit unserer Bestimmung alles geben, genauso wie die leidenschaftlichen Fans entlang der Strecke. Wir müssen hart arbeiten und sicherstellen, dass wir uns in der bestmöglichen Position befinden, wenn sich unser Pech in Glück verwandelt.

Monza ist das letzte Rennen der Europasaison. Werden die Überseerennen dem E22 mehr liegen?
Federico Gastaldi: Singapur sollte für uns besser werden, weil der Power-Nachteil nicht so ausgeprägt sein wird. Sochi ist für alle eine große Unbekannte und Suzuka verlangt ebenfalls ein gutes Setup und eine gute Aerodynamik, obwohl es lange Geraden gibt.

Haben sich die Ziele des Teams nach Spa für die zweite Saisonhälfte verändert?
Federico Gastaldi: Nein. Wir haben gesagt, dass wir in der zweiten Saisonhälfte das Maximum aus dem E22 herausholen wollen und bis Abu Dhabi im November um Punkte kämpfen. Das Team ist voll konzentriert, damit wir uns für das Jahr 2014 belohnen, das aus verschiedenen Gründen wirklich herausfordernd war. Natürlich denkt man in der Formel 1 immer voraus und wir haben das 2015-Projekt bereits begonnen, aber wir haben die Ressourcen, um beides gleichzeitig zu machen. Es gibt viel, auf das es zu achten gilt in Enstone, sowohl kurz- als auch langfristig.