Der Unfall zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton in Spa wird ohne Strafe für den Deutschen enden. Hamilton hatte nach dem Rennen gegenüber Medienvertretern erzählt, dass Rosberg gesagt habe, der Zusammenstoß, bei dem Hamiltons Hinterreifen aufgeschlitzt wurde, sei Absicht gewesen. "Er sagte: 'Ich habe es gemacht, um etwas zu beweisen'", so der Brite.

Dennoch wird es zu keiner Untersuchung durch die FIA kommen. Derek Warwick, früher selbst Grand-Prix-Pilot und nun regelmäßig als Steward im Einsatz, bezeichnete Rosbergs Manöver zwar als "dumm", allerdings handle es sich bei der Sache mehr um "ein internes Problem" für Mercedes als um "ein Problem für die FIA oder die Stewards."

Rückendeckung bekam Warwick von einem FIA-Sprecher, der in der Daily Mail folgendermaßen zitiert wird: "Die FIA wird sich in dieser Sache nicht einmischen. Nur ein 'neues Element', das nachdem die Ergebnisse offiziell wurden, aufgetreten ist, könnte es rechtfertigen, dass wir eine Untersuchung eröffnen. Ein Kommentar, der angeblich in einem internen Briefing gemacht und später vom Team selbst bestritten wurde, ist nicht ein solch 'neues Element'."

Rosberg selbst hatte sich am Montag über Hamiltons Aussagen verwundert gezeigt. "Mir wurde erzählt, was Lewis den Medien erzählt hat und wie er unsere Meetings und Diskussionen dargestellt hat. Was ich auf jeden Fall sagen kann, ist, dass ich die Darstellung sehr, sehr anders sehe", erklärte der WM-Leader in seinem Videoblog.

Allerdings deutete der Deutsche auch an, dass es nicht der letzte Vorfall dieser Art gewesen sein könnte. "Es ist nicht das erste und auch nicht das letzte Mal. Das muss man so akzeptieren. Wir kämpfen jedes Mal um Rennsiege und möglicherweise auch um den Titel. Da ist es klar, dass es irgendwann auch Reibungspunkte geben wird", sagte Rosberg im Rahmen einer Veranstaltung in Hamburg.

Lauda zweifelt, Ecclestone freut sich

Fest steht jedenfalls, dass das Verhältnis zwischen den Mercedes-Teamkollegen wohl unwiderruflich zerstört wurde. Auch Niki Lauda, der Vorstandsvorsitzende des Teams, kann sich momentan nicht so recht vorstellen, dass die Beziehung wieder gekittet werden kann. "Wenn ich daran denke, wie das Meeting am Sonntag gelaufen ist, bezweifle ich es", wird der Österreicher von der Welt zitiert. "Aber das ist jetzt genau die Aufgabe der Teamführung - das Verhältnis wieder herzustellen."

Einen freut die Krisenstimmung bei Mercedes jedenfalls diebisch. Die Rede ist von Bernie Ecclestone, der sich über das enorme Medieninteresse an der Formel 1 infolge des Unfalls die Hände reibt. "Was geschehen ist, hat viel Interesse hervorgerufen", so der Zampano. "Das ist sehr gut für den Sport."