Sebastian Vettel sorgt in den letzten Runden des ereignisreichen Belgien Grand Prix für reichlich Action und verbessert sich in der Schlussphase vom achten auf den fünften Platz. Von Freude war beim amtierenden Weltmeister allerdings nichts zu spüren. Keine Überraschung: Wieder einmal war Vettel seinem Teamkollegen Daniel Ricciardo im internen Duell bei Red Bull unterlegen. Damit führt der Australier im Stallduell gegen Vettel mit 9:3.

Nach einem starken Qualifying und Startplatz drei hatte sich Vettel im ersten Rennen nach der Sommerpause einiges mehr ausgerechnet. Das Rennen in den Ardennen startete zunächst auch verheißungsvoll für den Heppenheimer. In den Anfangsrunden konnte er sogar kurz die Führung übernehmen, nachdem sich Lewis Hamilton und Nico Rosberg in di Quere gekommen waren. In der Folge konnte Vettel die Pace allerdings nicht halten.

Starker Start von Sebastian Vettel, Foto: Sutton
Starker Start von Sebastian Vettel, Foto: Sutton

Mit dem Holzknüppel an die Front

"Ich konnte das Tempo nicht mitgehen", erklärte Vettel anschließend. "Ich habe direkt gemerkt, dass der Speed nicht da war. Man schickt mich an die Front und es wird scharf geschossen. Da komme ich mir vor wie mit einem Holzknüppel." Während Teamkollege Ricciardo das Rennen mit zwei Boxenstopps beenden konnte, musste Vettel einen dritten Stopp einlegen. Sein RB10-Bolide sei unberechenbar gewesen bei den trockenen Bedingungen.

Am Freitag hatte Vettel in Folge eines Motoren-Problems lediglich elf Runden absolvieren können. Red Bull hatte das Setup sowie die Getriebeeinstellungen des Autos stark auf die Anforderungen in Spa eingestellt: wenig Flügel und Downforce, stattdessen viel Speed auf den Geraden. Der Plan ging bei Vettel im Rennen aber nur bedingt auf.

Vettel fällt in der WM-Wertung zurück, Foto: Sutton
Vettel fällt in der WM-Wertung zurück, Foto: Sutton

Rückendeckung von Ricciardo

"Wir waren auf die Geraden eingestellt, aber die Reifen waren kälter als erwartet", erklärte der vierfache Weltmeister. Unterstützung gab es in dieser Hinsicht von Ricciardo: "Seb ist am Freitag nicht viel gefahren. Er musste mit dem Setup ein bisschen mehr raten und wusste nicht, wie sich die Reifen entwickeln würden."

In der Gesamtwertung ist Vettel nun auf den sechsten Platz hinter Bottas gefallen. Sein Rückstand auf Ricciardo ist auf 58 Punkte angestiegen. Kein Geheimnis, dass Vettel mit dieser Situation alles andere als zufrieden war. "Es ist einfach der Wurm drin", räumte er ein. "Heute hatte ich keine Chance, aber ich schaue von Rennen zu Rennen. Wir machen weiter unsere Hausaufgaben in diesem Jahr. Auch wenn das Bild momentan schlecht ist - so schlecht kann man gar nicht fahren."