Für Fernando Alonso hätte es ein perfekter Samstag werden können. Im regennassen Qualifying auf der Ardennen-Achterbahn in Spa-Francorchamps fuhr der Spanier auf den vierten Rang und hängte seinen Teamkollegen Kimi Räikkönen eine Sekunde ab. Die gewonnene Zeit verlor Alonso nach dem Qualifying allerdings wieder: Bei der Dopingkontrolle wollte es für Alonso nicht so wirklich laufen. Sein Zeitrückstand: Über 45 Minuten. Zumindest aus sportlicher Sicht konnte sich Alonso aber wirklich nicht beklagen.

"Das heutigen Qualifying ist wirklich gut gelaufen, auch wenn es sehr schwierig war. Immer wenn man auf die Strecke gegangen ist, wusste man nicht so wirklich, welche Bedingungen man erwartet kann und wie viel Grip man tatsächlich hat", so Alonso, der mit einem Zeitrückstand von 2,195 Sekunden auf die überlegenen Silberpfeile nur knapp hinter Sebastian Vettel in der zweiten Startreihe landete.

Die große Frage lautet: Kann Alonso seine heutige Leistung auch im Rennen umsetzen, wenn die Bedingungen komplett anders sind? "Heute scheinen wir uns jedenfalls besser an die Bedingungen angepasst zu haben als andere Teams, denn wir waren konkurrenzfähiger", schildert Alonso seine Eindrücke. "Gestern hatten wir aber schon einen sehr guten Longrun bei trockenen Bedingungen. Es muss uns einfach ein perfektes Rennen gelingen, bei dem wir uns immer für die richtigen Reifen entscheiden."

Die Gefahr droht von hinten

Erreicht Fernando Alonso das Podium?, Foto: Sutton
Erreicht Fernando Alonso das Podium?, Foto: Sutton

In Sachen Reifen haben alle Fahrer nach dem nassen Qualifying die freie Auswahl. Alonso geht von einem Start auf den weicheren Reifen aus, die ein wenig schneller sind als die Mediums. "Der Medium ist etwas langsamer und baut ähnlich schnell ab wie der Soft, daher werden wir ihn wohl so wenig wie möglich fahren und zum richtigen Zeitpunkt wechseln."

Seine Ziele hat der Ferrari-Pilot jedenfalls schon klar definiert. "Die Chancen für das Podium sind da, keine Frage. Mit dem vierten Platz sind wir in einer sehr guten Ausgangsposition." Doch vor allem aufgrund der starken Konkurrenz um ihn herum rechnet Alonso mit einem harten Kampf. Immerhin gibt es bei einem normalen Rennverlauf hinter den beiden Mercedes nur einen freien Platz auf dem Podest. "Und wir erwarten eine starke Leistung von Williams, die heute nicht ihr ganzes Potenzial gezeigt haben."