Bei seinem ersten Rennwochenende in der Formel 1 bleibt Andre Lotterer nichts erspart. Nach drei trockenen Trainings in Spa-Francorchamps setzte pünktlich zum Qualifying heftiger Regen ein und setzte die über sieben Kilometer lange Strecke völlig unter Wasser. Eine völlig neue Erfahrung für Debütant Lotterer, der den Caterham CT05 bisher nur im Trockenen fahren konnte. Dennoch ließ der Kobayashi-Ersatz seinen Teamkollegen Marcus Ericsson hinter sich und nimmt den Grand Prix von Belgien am Sonntag vom 21. Startplatz aus in Angriff.

"Es war gefährlich und schwierig. Ich bin noch mit diesem Auto im Regen gefahren, hatte keine Ahnung wie sich die Reifen verhalten und dann musste ich gleich in ein nasses Qualifying. Schwieriger geht es eigentlich gar nicht. Das ist eben die Challenge, wenn man einfach so reinkommt. Für mich ist das aber purer Motorsport", meinte der 32-Jährige nach seinem ersten Formel-1-Qualifying.

Durch die mangelnde Erfahrung im Nassen brauchte Lotterer erst einmal eine gewisse Eingewöhnungsphase: "Da muss man einfach sehr viel lernen. Ich musste erst einmal etwas Selbstvertrauen finden. Mein größtes Problem war die Bremsbalance und ich hatte oft blockierende Räder. Bis ich das hinbekommen habe, sind einige Runden vergangen. Ich bin ein paar Mal geradeaus gefahren, aber ohne Kratzer davongekommen. Am Ende konnte ich zwei gute Runden hinkriegen. Ich bin mit meiner Leistung wirklich zufrieden, denn ich habe das Auto heil an die Box zurückgebracht und bin nicht Letzter geworden. Ich weiß nicht ob das ein großer Erfolg ist, auf Platz 21 statt 22 zu stehen, aber für mich ist es auf jeden Fall positiv."

Erst am Freitag drehte Lotterer seine ersten Runden für Caterham, Foto: Sutton
Erst am Freitag drehte Lotterer seine ersten Runden für Caterham, Foto: Sutton

Regen am Sonntag unerwünscht

Trotz einer ordentlichen Leistung im Qualifying hätte der dreifache Le-Mans-Sieger an seinem ersten Rennwochenende gerne auf weitere Wetterkapriolen verzichtet. "Am Freitag ist es ziemlich gut gelaufen, deshalb hätte ich mir gewünscht, dass es auch heute trocken bleibt, um so auf meinen Erfahrungen aufbauen zu können. Es war aber auch so ganz in Ordnung. Mir wäre trotzdem ein trockenes Rennen lieber, weil es im Nassen auf dieser Strecke schon ziemlich kritisch ist und man im Regen einfach leichter Fehler macht. Ich möchte den Start gut hinkriegen, schnell meinen Rhythmus finden, das Rennen gut zu Ende bringen und einfach ein erfreuliches Ergebnis für das Team einfahren. Um noch mehr herauszuholen, würde ich einfach mehr Zeit auf der Strecke brauchen", gesteht Lotterer.