Sebastian Vettel kommt zumindest beim Belgien Grand Prix an diesem Wochenende um eine Platz-Strafe in Folge eines Motorenwechsels herum. Das bestätigte Renaults Motorenchef Remi Taffin am Freitagabend im Fahrerlager von Spa-Francorchamps. Vettel setzt in Belgien den Motor vom Budapest-Rennen ein, nachdem das neue Aggregat in den Spa-Trainings Probleme bereitet hatte.

"Leider mussten wir auf einen alten Motor zurückkehren. Das ist aber in Ordnung, weil der übrig gebliebene in Budapest eingesetzt wurde", so Taffin. "Wir hatten keine Zeit, das genau zu untersuchen. Deshalb haben wir uns für die einfache Lösung entschieden." Vettel musste das 2. Training komplett auslassen, nach der Motor seines Red Bull während der ersten Session Probleme bereitet hatte.

Sebastian Vettel: Nur 11 Runden am Freitag, Foto: Red Bull
Sebastian Vettel: Nur 11 Runden am Freitag, Foto: Red Bull

Blöde Situation

"Heute morgen hatten wir einen frischen Motor, aber er hatte ein Problem mit der Zündung", erklärte Taffin die Ursache für die Schwierigkeiten des amtierenden Weltmeisters. Vettel startet mit gerade einmal elf Runden auf dem Tacho ins 3. Training am Samstagmorgen. "Klar ist das blöd, aber im Moment kann man da nichts machen", sagte Vettel nach seinem Kurzeinsatz auf der Ardennenachterbahn.

Nach dem ersten Training hatte Helmut Marko erklärt, was genau bei Vettels Motor schief gelaufen war. Einer der Zylinder habe ein Feuer entfacht und dadurch diverse Kabelbäume und die MGU-K zerstört. Red Bull musste die komplette Power Unit auseinandernehmen und auf mögliche weitere Schäden überprüfen. Laut Red Bulls Motorsportberater sei der Motor allerdings nicht beschädigt worden und war sowieso nicht für den Renneinsatz in Spa bestimmt gewesen.

Strafen wegen Motoren-Wechsel sind unausweichlich, Foto: Red Bull
Strafen wegen Motoren-Wechsel sind unausweichlich, Foto: Red Bull

Updates nicht verantwortlich

Taffin pochte darauf, dass die Probleme nicht auf die kleineren Updates zurückzuführen seien, die Renault während der Sommerpause an der hauseigenen Power Unit durchgeführt hat. Das Problem mit der defekten Zündung führte zu einem Auspuffbruch. "Deshalb überhitzte die Karosserie", so Taffin. "Man muss viele Verkabelungen und Teile innerhalb der Power Unit untersuchen um sicherzustellen, dass sie wieder funktioniert. Für diesen Motor sollte es in Ordnung sein, wenn er im nächsten Rennen wieder zum Einsatz kommt."

Damit bleibt Vettel in Spa wohl vor einer Strafe verschont, doch er kann sich schon einmal auf Bestrafungen im weiteren Verlauf der Saison gefasst machen. Red Bull hat an seinem Boliden bereits fünf Verbrennungsmotoren eingesetzt - beim Wechsel auf das sechste Aggregat droht reglementbedingt eine Rückversetzung um zehn Plätze in der Startaufstellung. "Die Chance besteht zu 99 Prozent, dass es irgendwann einen sechsten geben wird", sagte Taffin offen.