So hatte sich Kimi Räikkönen den Start in die zweite Saisonhälfte sicher nicht vorgestellt. Zum Ende der Sommerpause sagte der Finne noch: "Ich hoffe, dass der zweite Teil der Saison viel besser als der erste wird, aber nur ein besserer Tag ändert nicht allzu viel. Es ändert nichts an den Fehlern, die wir wirklich abstellen müssen - wir müssen die Dinge als Team besser zum Funktionieren bringen."

So wirklich hat das am Freitag in Belgien nicht funktioniert. Dabei ist Spa ein gutes Pflasters für den Iceman: kein aktiver Formel-1-Pilot hat in Spa-Francorchamps öfter gewonnen als Räikkönen - insgesamt vier Mal.

"Heute haben mich eine Reihe Rückschläge wichtige Fahrzeit gekostet", klagte Räikkönen. Am Vormittag hatte ein Bremsprobleme, die jedoch gelöst werden konnten. Am Nachmittag schlich sich ein Elektronikproblem ein. Das kostete ihn seine Rennsimulation.

Aber nicht alles war schlecht für den Finnen. "Die neuen Komponenten, die wir zu diesem Rennen mitgebracht haben, scheinen zu funktionieren", sagte Räikkönen. Allerdings müsse das Team erst alle Daten analysieren, um herauszufinden, welches Paket für den Rest des Wochenendes zum Einsatz kommen wird.

Fernando Alonso machte aber immerhin einen kleinen Hoffnungsschimmer aus: "Das Auto verhielt sich wie von unseren Simulationen erwartet. Das ist definitiv etwas Positives." Im Hintergrund schwingen immer noch Felipe Massas Worte aus dem Sommer mit. Der heutige Williams-Pilot sagte da rückblickend: "Ich kann mich nicht erinnern, dass Ferrari mal ein neues Teil gebracht und es sofort funktioniert hat."

In Spa wie in Monza kommt es vor allem auf die Motorleistung an. Ein Gebiet, auf dem Ferrari noch viel Nachholbedarf hat. "Wir wissen, dass es keine magische Lösung gibt", gab Alonso zu. "Aber wir werden dennoch versuchen, alles zu optimieren." Chefingenieur Pat Fry drückt das so aus: "Auf Strecken wie dieser, die die Stärken unserer Gegner betonen, müssen wir versuchen, uns mit allen Mitteln zu verteidigen und wenn möglich anzugreifen."