Ein gemütlicher Ausflug mit der Freundin, ein Kinobesuch mit dem Hund. Urlaub mit der frisch Angetrauten. Lewis Hamilton und Nico Rosberg genossen die Sommerpause in vollen Zügen. Jetzt ist aber Schluss mit Erholung. In den kommenden acht Rennen wird die WM entschieden. Zwischen Hamilton und Rosberg. Zwei Teamkollegen zwischen denen die Spannungen nach den Vorkommnissen der ersten Saisonhälfte spürbar sind.

Nach dem Ungarn GP gab es abermals Klärungsbedarf im Hause Mercedes. "Nach dem Rennen gab es ein Schlamassel in den Medien", sagte Nico Rosberg. "Deshalb möchte ich nicht so viel dazu sagen. Wir haben es gemeinsam besprochen. Man muss in so einer Situation wissen, wie es weitergeht. Aber ich habe viel daraus gelernt und werde mich für die Zukunft entsprechend anpassen."

Hamilton: Keine Spannungen

Sein Teamkollege Lewis Hamilton sieht die Situation etwas anders. "Es wurden keine klaren Regeln gesetzt", sagte er in Spa. Ein paar Tage nach dem Ungarn GP habe man ein Gespräch geführt. "Ich habe keine Probleme mit Nico und er auch keines mit mir", so Hamilton. "Damit hat sich die Sache erledigt."

Für das anstehende Rennwochenende in Belgien glaubt Hamilton genau zu wissen, wie er sich zu verhalten habe. "Wir treffen einzeln und gemeinsam nicht immer die richtigen Entscheidungen, aber wir lernen daraus und blicken nach vorne. Es gibt keine Spannungen und kein negatives Gefühl." Der WM-Kampf gehe weiter.

Freie Fahrt für Silberpfeil-Piloten

Bei Mercedes ist das Feuer erst einmal gelöscht, Foto: Sutton
Bei Mercedes ist das Feuer erst einmal gelöscht, Foto: Sutton

"Zu Saisonbeginn haben Paddy und ich gemeinsam mit den Fahrern ein klares Vorgehen beschlossen", erklärte Motorsportchef Toto Wolff. "Sie dürfen frei gegeneinander um den Sieg fahren, solange sie darum kämpfen. Gleichzeitig haben wir klargestellt, dass wir als Team stets die bestmöglichen Siegchancen haben möchten - egal, welcher Fahrer darum kämpft."

In Budapest sahen die Verantwortlichen genau das: Siegchancen für beide Fahrer, die auf unterschiedlichen Strategien unterwegs waren. Normalerweise lässt dann der eine Fahrer seinen Teamkollegen vorbei. Aber im Titelkampf ist nichts normal, wie Wolff in Ungarn feststellen musste. "Wir müssen akzeptieren, dass wir uns nicht mehr in einer normalen Situation befinden."

An der Vorgabe für die restlichen Rennen änderte sich jedoch nichts: "Unsere Fahrer dürfen auch für den Rest der Saison 2014 frei gegeneinander fahren, und zwar um den Sieg", kündigte Wolff an. Die nächste Konfrontation scheint programmiert.