Seit 14. April ist Marco Mattiacci offiziell für die Geschicke von Ferrari zuständig. Seitdem hat der Italiener bereits zahlreiche Veränderungen in der Infrastruktur des italienischen Traditionsrennstalls vorgenommen. Zuletzt musste Motoren-Chef Luca Marmorini seinen Sessel räumen und ließ danach kein gutes Haar an Mattiacci. Mattiacci würde die Pläne aus seinem bisherigen Business, der Serienproduktion, auf die Rennabteilung übertragen.

Dabei setze der Teamchef vermehrt auf junge, unerfahrene Ingenieure, die zudem von Ratgebern geleitet würden, die bislang noch nichts gezeigt hätten. "Ferrari geht damit das Risiko ein, das Fundament, auf dem viele Erfolge in der Vergangenheit basierten, zu beschädigen", kritisierte Marmorini. Doch Mattiacci lassen die Bedenken seines Ex-Motorenchefs kalt. Stattdessen fordert er von seiner Mannschaft mehr Risikobereitschaft. "Wir müssen Risiken eingehen. Wir müssen mutig sein. Das ist für mich das Entscheidende", stellte der Italiener gegenüber Autosport klar.

Neues, verbessertes Team

Schuldzuweisungen wie sie von Marmorini erfolgten, werden vom neuen Teamchef nicht länger geduldet. "Ich kann es nicht ausstehen, wenn sich die Motorenleute über das Chassis beklagen und umgekehrt. Es geht um das Auto im Gesamten und jeder ist dafür verantwortlich. Ich will Sätze wie 'wir haben es besser gemacht' oder 'wir haben es gemacht, weil ihr es wolltet' nicht mehr hören", betonte Mattiacci. Seine Vision: ein neues, verbessertes Ferrari-Team. "Der Weg, den wir gehen wollen, steht fest. Die Veränderungen werden sich über sämtliche Abteilungen erstrecken", verriet Mattiacci. "Die Zukunft wird zeigen, ob der Weg ein Erfolg war."