Am 1. August 2016 ist es genau 40 Jahre her, dass Niki Lauda beim Deutschland GP 1976 schwer verunglückte. Bis heute ist nicht geklärt, was genau zu dem Unfall führte. Lauda selbst vermutet, dass der rechte hintere Längslenker brach und der Ferrari 312T2 daher nach einer Linkskurve plötzlich ausbrach und in eine Felswand einschlug. Der Bolide wurde wieder auf die Strecke geschleudert und ging in Flammen auf.

Laudas Ferrari beim Deutschland GP 1976: Zu diesem Zeitpunkt war alles noch in Ordnung, Foto: Sutton
Laudas Ferrari beim Deutschland GP 1976: Zu diesem Zeitpunkt war alles noch in Ordnung, Foto: Sutton

Lauda hatte bei dem Aufprall seinen Helm verloren und war kurze Zeit bewusstlos. Während die Flammen aus seinem Auto schlugen, trug er nicht nur schwere Verbrennungen davon, sondern auch eine durch giftige Gase verätzte Lunge. Die Rennfahrerkollegen Brett Lunger, Guy Edwards, Harald Ertl und Arturo Merzario versuchten, Lauda aus dem Cockpit zu befreien. Dem Italiener gelang es schließlich, die Sicherheitsgurte zu lösen.

Am Streckenrand behandelte ihn Penske-Pilot John Watson, ehe Lauda ins Adenauer Hospital gebracht wurde. Über das Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz kam er schließlich ins Unfallkrankenhaus Ludwigshafen, das ein Schwerverbranntenzentrum beherbergte. Die Verbrennungen in Laudas Gesicht waren trotz Schutzmaske heftig, da diese im Helmbereich dünner ist und ein Verlust des Helms nicht einberechnet war. Es stellte sich jedoch heraus, dass weniger die Verbrennungen, als vielmehr die verätzte Lunge Laudas Leben gefährdete. Er fiel ins Koma und erhielt durch einen Priester die Krankensalbung, früher auch als "Letzte Ölung" bezeichnet.

Nur 42 Tage später saß er jedoch wieder im Ferrari und beendete den Italien GP als Vierter. Zum Zeitpunkt des Unfalls hatte er die WM deutlich angeführt, am Ende des Jahres wurde er - nur einen Punkt hinter James Hunt - Vizeweltmeister. Die Rivalität zwischen den beiden Piloten sowie Laudas schwerer Unfall auf dem Nürburgring wurden von "The Da Vinci Code"-Regisseur Ron Howard verfilmt. Der Film "Rush" kam 2013 in die Kinos.