Mit drei Debütanten startete die Formel 1 im März in Australien in die Saison 2014. Mittlerweile sind elf Rennen absolviert und Motorsport-Magazin.com nimmt unter die Lupe, wie sich die Rookies geschlagen haben.

Kevin Magnussen, McLaren

Kevin Magnussens erstes Rennen war sein bestes, Foto: Sutton
Kevin Magnussens erstes Rennen war sein bestes, Foto: Sutton

Einen besseren Einstand in die Formel 1, als ihn der Däne hatte, kann man sich gar nicht wünschen. Magnussen erzielte gleich beim Saisonauftakt in Melbourne den zweiten Platz (begünstigt durch Daniel Ricciardos Disqualifikation), sodass unweigerlich Vergleiche zu Lewis Hamilton gezogen wurden, der 2007 bei seinem ersten Rennen an selber Stelle Dritter wurde. Doch während Hamilton damals im weiteren Saisonverlauf zu wahrhaftigen Höhenflügen ansetzte und vier Rennen gewann, ging es mit Magnussen deutlich bergab.

Wie das gesamte McLaren-Team vermochte der 21-Jährige nicht, den Schwung des guten Saisonauftakts mitzunehmen und kam in weiterer Folge nicht über solide Platzierungen in den Punkterängen hinaus. Gegenüber seinem Teamkollegen Jenson Button hat Magnussen in der Weltmeisterschaft zwar recht deutlich das Nachsehen, dennoch dürfte der zuweilen etwas farblos wirkende Däne fester im Sattel für 2015 sitzen, als dies der britische Routinier tut. Und wie sagte Ron Dennis: "Er hat alle Fähigkeiten um Weltmeister zu werden, wenn er in einem konkurrenzfähigen Auto sitzt."

Kriterium Bilanz (Teamkollege)
WM-Platzierung10. (8.)
Punkte37 (60)
Bestes Ergebnis2., AUS (3., AUS)
Ausfälle1 (1)
Qualifying-Duell5:6
MSM-Note2,77 (2,73)

Daniil Kvyat, Toro Rosso

Nicht nur im Regen weiß Daniil Kvyat zu überzeugen, Foto: Sutton
Nicht nur im Regen weiß Daniil Kvyat zu überzeugen, Foto: Sutton

Überraschung und Skepsis waren gleichermaßen groß, als Toro Rosso vor knapp einem Jahr ankündigte, dem GP3-Piloten (und späteren Champion der Serie) Daniil Kvyat in der Saison 2014 das Vertrauen zu schenken. Doch schnell stellte sich heraus, dass man dem bei seinem Debüt erst 19-jährigen Russen mit allerhand Vorurteilen Unrecht getan hatte. Kvyat holte schon bei seinem Debüt im Albert Park als Neunter Zählbares und ist damit der jüngste Pilot in der Geschichte der Formel 1, der punktete. Nur mehrere technische Defekte sorgten dafür, dass sein Konto nicht bereits praller gefüllt ist.

Die Situation bei Toro Rosso ähnelt jener bei McLaren dar: Der unerfahrene Kvyat sitzt deutlich fester im Sattel als der routinierte Vergne, der dem Anforderungsprofil des Red-Bull-Nachwuchsteams nur mehr bedingt gerecht wird. Teamchef Franz Tost zeigte sich vom Russen im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com ob seiner starken Leistungen begeistert. "Das spricht für sein Talent und seine Klasse. Damit hat er bei vielen Leuten Eindruck gemacht", lobte er Kvyat dafür, wie er seinen Wagen in Silverstone auf nasser Strecke zwei Mal in brenzligen Situationen abgefangen hatte.

Kriterium Bilanz (Teamkollege)
WM-Platzierung15. (13.)
Punkte6 (11)
Bestes Ergebnis9., AUS/GBR (8., AUS/CAN)
Ausfälle4 (5)
Qualifying-Duell5:6
MSM-Note3,20 (3,30)

Marcus Ericsson, Caterham

Marcus Ericcson sorgte mehrfach für spektakulären Aktionen, Foto: Sutton
Marcus Ericcson sorgte mehrfach für spektakulären Aktionen, Foto: Sutton

Während Daniil Kvyat direkt als regierender GP3-Champion in die Formel 1 kam, musste Marcus Ericsson erst vier Jahre lang mäßig erfolgreich in der GP2 seine Runden drehen, ehe er den Sprung in die Königsklasse schaffte. Somit ist klar, dass der Schwede nicht nur aufgrund seines fahrerischen Könnens von Caterham verpflichtet wurde, sondern auch die Mitgift eine entscheidende Rolle spielte - wie das bei einem klammen Hinterbänklerteam eben üblich ist.

Seine mit Abstand beste Leistung bot Ericsson, der auch schon mit dem ein oder anderen spektakulären Abflug für Aufsehen sorgte, in Monaco, wo er als Elfter knapp an den ersten Punkten überhaupt für Caterham vorbeischrammte. Ob die Formel 1 für den 23-Jährigen ein einjähriges Intermezzo bleibt oder er auch 2015 an den Start gehen wird, liegt nicht zuletzt an den Plänen der neuen Caterham-Führung. Zumindest dürfte Ericsson bessere Chancen auf eine Weiterverpflichtung als sein Stallgefährte Kamui Kobayashi haben, der kaum Sponsorengelder mitbringt.

Kriterium Bilanz (Teamkollege)
WM-Platzierung18. (22.)
Punkte0 (0)
Bestes Ergebnis11., MON (13., MAL/MON)
Ausfälle5 (4)
Qualifying-Duell2:9
MSM-Note4,39 (3,72)

Anmerkung: Die Fahrer-Noten sind Durchschnittswerte, die sich aus den Benotungen der Motorsport-Magazin.com-Redaktion nach jedem Rennen zusammensetzen.