Bernie Ecclestones Anwälte haben am Dienstag beantragt, dass der Bestechungsprozess gegen den Formel-1-Boss eingestellt wird. Die Verteidiger erklärten vor dem Landgericht München, dass die strafrechtliche Verantwortung Ecclestones "höchst fragwürdig" sei, zudem handle es sich um ein für den 83-Jährigen "extrem belastendes Verfahren."

Ecclestone wird vorgeworfen, Gribkowsky bestochen zu haben, Foto: Sutton
Ecclestone wird vorgeworfen, Gribkowsky bestochen zu haben, Foto: Sutton

Dass der BayernLB durch den Verkauf der Formel-1-Rechte an CVC ein Vermögensnachteil entstanden sei, sei "nicht ersichtlich", lautet es in dem Schreiben an das Gericht weiter. Trotzdem bietet die Verteidigung dem Geldinstitut eine Ausgleichszahlung in Höhe von 25 Millionen Euro an. Das Angebot ist bis 8. August gültig. Die Staatsanwaltschaft erklärte, sich möglicherweise mit dem Angebot anfreunden zu können, zunächst müsse es aber geprüft werden.

Verhandlungen laufen

Update: Wie das Gericht am Dienstagnachmittag bekanntgab, konnten die Gespräche zwischen Ecclestones Verteidigern und der Staatsanwaltschaft München I zu einer etwaigen vorzeitigen Beendigung des Verfahrens noch nicht abgeschlossen werden. Die Gespräche sollen nach Auskunft der Verfahrensbeteiligten aber noch fortgesetzt werden. Wann dies geschehen wird und wie lange die Gespräche andauern werden, konnte seitens der Justizpressestelle jedoch gesagt werden.

Der für Mittwoch angesetzte Prozesstag entfällt, da der einzige geladene Zeuge von seinem Auskunftsverweigerungsrecht Gebrauch macht. Die Verhandlung wird plangemäß am 5. August fortgesetzt.

Ecclestone wird vorgeworfen, den ehemaligen Risikovorstand der BayernLB, Gerhard Gribkowsky, beim Verkauf der Formel-1-Rechte mit 44 Millionen Dollar bestochen zu haben. Ecclestone wies diese Vorwürfe bislang stets zurück und behauptete, von Gribkowsky erpresst worden zu sein.