Valtteri Bottas' beeindruckende Podiums-Serie fand im Regenrennen von Ungarn ein jähes Ende. Der Williams-Pilot musste sich auf dem Hungaroring mit dem achten Platz begnügen. Lange Zeit hatte es nach einem weiteren Top-Ergebnis für den Finnen ausgesehen, doch ein später Boxenstopp ließ schließlich kein besseres Ergebnis zu. Bottas kam in der 59. Runde zum dritten Mal an die Box und wechselte von Medium-Reifen auf Options. Auf der vermeintlich schnelleren Reifenmischung lief bei Bottas allerdings nichts mehr zusammen.

Bei Teamkollege Felipe Massa hatte sich das Team hingegen entschieden, schon in der 45. Runde den dritten Boxenstopp einzulegen - also 14 Runden eher als bei Bottas - und ihn erneut auf Mediums zu setzen. Der Lohn des Brasilianers: Platz fünf in Budapest.

Zunächst lief alles gut bei Bottas, Foto: Sutton
Zunächst lief alles gut bei Bottas, Foto: Sutton

Hauptproblem: Reifen

Dabei hatten beide Williams-Piloten in der 23. Runde ihren zweiten Boxenstopp absolviert, doch bei Bottas schien der Reifenverschleiß höher zu sein. "Wir mussten eine Entscheidung treffen", erklärte Performance-Chef Rob Smedley. "Die Daten sagten, dass die Reifen nicht durchhalten würden, am Ende hätte es um fünf Runden nicht gereicht."

Als bei Bottas die Reifen immer mehr schlapp machten, entschied sich das Team für einen Wechsel auf die Option-Reifen. "Beim letzten Stint auf den Options hat der Reifen nicht funktioniert", sagte Bottas. "Aber da war es zu spät. Unser Hauptproblem heute war, dass das Aufwärmen der Reifen ewig dauerte. Es wurde zwar mit jeder Runde besser, aber als die Reifen dann mal arbeiteten, war es schon zu spät."

Bottas fuhr in den ersten Runden auf Platz 2, Foto: Sutton
Bottas fuhr in den ersten Runden auf Platz 2, Foto: Sutton

Mehr Options: Bessere Option

Eine Möglichkeit bei Bottas wäre gewesen, ihn schon im dritten Stint auf die Option-Reifen zu setzen. "Das wäre wahrscheinlich besser gewesen", so Bottas. "Aber anhand der Daten vom Freitag hatten wir keine großen Zeitenunterschiede ausgemacht und dachten, dass wir so etwas länger fahren können."

Allerdings herrschten zwischen Freitag und Sonntag Temperaturunterschiede von bis zu 15 Grad, und damit hatte der Williams-Bolide im Rennen seine Probleme. "Im Nachhinein hätten wir die Autos definitiv ein bisschen anders abstimmen können", räumte Smedley ein. "Damit hätten wir mehr Reifentemperatur generieren können."

Später im Rennen musste Bottas Vettel ziehen lassen, Foto: Sutton
Später im Rennen musste Bottas Vettel ziehen lassen, Foto: Sutton

Zwei-Stopp nicht möglich

Die Möglichkeit, mit einer Zwei-Stopp-Strategie durchs Rennen zu kommen, sah Bottas nicht. In diesem Fall hätte er 47 Runden auf den harten Reifen zurücklegen müssen - das traute sich auch kein anderer Fahrer im Feld. "Ich persönlich dachte zu einem bestimmten Zeitpunkt, dass wir es schaffen können", merkte Bottas an. "Der Reifen funktionierte nicht und fühlte sich in den ersten fünf bis zehn Runden an, als ob er neu sei. Dann begann er zwar zu funktionieren, baute aber auch ab. Also gab es nicht die Möglichkeit, damit bis ans Ende zu fahren."

Am Ende war es also nicht die fehlende Pace, sondern unglückliche Safety-Car-Phasen und Probleme mit den Reifen, die Bottas ein besseres Ergebnis verwehrten. "Wenn alles perfekt gelaufen wäre, hätten wir in Podiumsnähe fahren können", war er überzeugt. "Das war zwar das schlechteste Rennen für uns seit einigen Wochen, aber trotzdem haben wir ein paar Punkte geholt. Ich bin sicher, dass der Rest der Saison für uns gut wird, denn Rennen wie Spa und Monza sollten uns liegen."