Pastor Maldonado vs. Kimi Räikkönen. Bei Romain Grosjean geht der Teamkollegen-Preis klar in Richtung des Venezolaners. "Die Beziehung zu den beiden ist recht unterschiedlich. Pastor ist ein netter Kerl", sagte Romain Grosjean und sorgte mit seiner folgenden Atempause für Gelächter unter den Journalisten. Auch sein verzweifelter Versuch eines 'lasst mich doch ausreden' konnte die lachende Menge kaum mehr beruhigen.

"Es war wirklich interessant, Kimi als Teamkollegen zu haben, denn in diesem Auto performte er wirklich gut und leistete gute Arbeit", fügte der Franzose schließlich noch hinzu. Dementsprechend sei die Arbeitsbeziehung zwischen den Teamkollegen kaum unterschiedlich, lediglich auf privater Basis sieht Grosjean mehr Gemeinsamkeiten mit Maldonado. "Er ist Vater wie ich und wir können uns auch abseits der Strecke unterhalten. Das hatte ich mit Kimi nicht, denn diesbezüglich gab es bei uns keine Gemeinsamkeiten."

Fernando Alonso und Romain Grosjean 2009 bei Renault, Foto: Sutton
Fernando Alonso und Romain Grosjean 2009 bei Renault, Foto: Sutton

Alonso holt 100 Prozent heraus

Einschätzen kann Grosjean den Finnen nach zwei gemeinsamen Jahren bei Lotus allerdings gut. So hält sich seine Überraschung in Grenzen, dass Räikkönen 2014 bei Ferrari strauchelt. "Ich weiß, was er mag und ich denke, dass die diesjährigen Autos nicht wirklich zu ihm passen", erklärte Grosjean. Räikkönen brauche ein Auto, das gut auf der Vorderachse liegen würde - etwas, dass die aktuellen Autos nicht bieten würden. Dass sich Räikkönen allerdings im teaminternen Duell mit Fernando Alonso so schwer tun würde, hätte auch Grosjean nicht gedacht. "Zu Saisonbeginn wusste ich nicht, wer der Bessere sein würde. Für mich waren beide stark", gab Grosjean ehrlich zu.

Als einer der wenigen im Feld, kann der Franzose sowohl Alonso als auch Räikkönen aus erster Hand beurteilen, da beide seine Teamkollegen waren - allerdings mit unterschiedlichen Vorzeichen. Als er 2009 gemeinsam mit Alonso bei Renault unter Vertrag stand, war Grosjean noch Rookie und hatte kaum Erfahrung in der Formel 1. Umso beeindruckender die Leistungen des Spaniers damals. "Er macht immer das Beste aus dem was er hat. Er holt 100 Prozent aus seinem Auto heraus, selbst wenn er während einer Runde drei Mal seinen Fahrstil ändern muss", erinnerte sich Grosjean an die größte Stärke Alonsos. "Aber auch Kimi war schnell und konstant und in der Lage, sein Wochenende richtig aufzubauen."