Der Grand Prix von Ungarn ist aus Fahrersicht eines der schwersten Rennen des Jahres. Gleichzeitig ist es einer der wenigen verbliebenen weißen Flecken auf der Siegeslandkarte des Sebastian Vettel. "Ich habe in Budapest noch nie gewonnen, das steht also noch auf meiner To-Do-Liste. Die Strecke ist ziemlich langsam, aber trotzdem nicht einfach. Die Kurven sind sehr eng und der Asphalt ist ziemlich wellig, das darf man nicht unterschätzen. Außerdem ist es meistens sehr heiß in Ungarn, was das Rennen noch anstrengender macht", beschreibt der amtierende Weltmeister den Grand Prix.

Im Vorjahr belegte Vettel in Ungarn Rang drei, Foto: Sutton
Im Vorjahr belegte Vettel in Ungarn Rang drei, Foto: Sutton

Auch wenn es auf dem Hungaroring für Vettel bisher noch nicht nach Wunsch lief, hat er zu Budapest doch schon eine kleine Liebesbeziehung aufgebaut: "Mir gefällt die Lage der Strecke direkt außerhalb von Budapest und nahe der Donau sehr gut. Am Abend gehe ich gerne am Ufer spazieren oder jogge am Morgen entlang."

Daniel Ricciardo verbindet mit der Strecke eine Art Hassliebe: "Ich mag den Hungaroring, aber aufgrund des engen und kurvigen Layouts ist er nicht unbedingt ideal für einen Grand Prix. Es ist wie Monaco ohne Leitplanken. Man befindet sich in einer komischen Situation, denn das Fahren ist sehr befriedigend, aber das Racing leider nicht."

Der Australier erklärt den bemerkenswerten Unterschied zwischen Samstag und Sonntag. "Im Qualifying mit wenig Sprit und frischen Reifen macht es wirklich Spaß. Im Rennen ist es aber schwierig, weil die Strecke so eng ist und man kaum Möglichkeiten zum Überholen hat. Durch DRS ist es zumindest etwas besser geworden", meint Ricciardo.

Red Bull: Budapest Bilanz

Red Bull in Budapest: Mark Webber fuhr 2010 den einzigen Sieg beim Ungarn GP für Red Bull ein. Für weitere Podestplätze sorgte Sebastian Vettel (2010, 2011 und 2013) ebenso wie Webber (2009). Den letzten Ausfall auf dem Hungaroring erlitt das Weltmeisterteam vor fünf Jahren.

Sebastian Vettel in Budapest: Bei seinem ersten Ungarn GP kam Vettel nicht über Rang 16 hinaus. 2008 musste er seinen überhitzten Boliden vorzeitig abstellen. Auch im Jahr darauf sollte er trotz Startplatz zwei keine Punkte einfahren, diesmal ließ ihn die Aufhängung im Stich. 2010 feierte er dann mit der ersten Punkteankunft als Dritter auch den ersten Podestplatz. Im Folgejahr wurde Vettel Zweiter, während er in der letzten Saison abermals den dritten Platz belegte.

Daniel Ricciardo in Budapest: Der Australier war bislang drei Mal auf dem Hungaroring am Start, Erfolgserlebnis glückte ihm allerdings keines. Immerhin zeigen die Ränge 18, 15 und 13 eine leichte Aufwärtstendenz.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Sollte es Sebastian Vettel oder Daniel Ricciardo nicht gelingen, im Qualifying ganz vorne zu stehen, werden sie mit dem Sieg am Hungaroring nichts zu tun haben. In Sachen Topspeed liegt man meilenweit hinter der Konkurrenz von Mercedes oder Williams zurück und in den engen Kurven bietet sich praktisch keine Überholmöglichkeit. Die Red-Bull-Racing-Piloten können also nur abwarten und auf einen Fehler der Konkurrenz hoffen – ein Albtraum für jeden Rennfahrer. (Markus Zörweg)