Wir erleben hier ein verdammt heißes Wochenende...
Paul Hembery: Absolut! Absolut. Wer hätte gedacht, dass wir in Deutschland heißere Bedingungen haben würden als in Bahrain. Das hat es bislang noch nie gegeben. Wir hatten mit 45 Grad Streckentemperatur gerechnet, aber 57 bis 58 Grad lagen weit über unseren Erwartungen. Allerdings sind wir sehr zufrieden damit, wie die Mischungen funktioniert haben. Mit dem superweichen Reifen hätte man bei so extremen Temperaturen etwas mehr Schwierigkeiten erwarten können, aber er funktioniert besser als wir alle dachten. Die Teams setzen glaube ich viel mehr auf diese Mischung als sie vorher gedacht hatten.

Einige dürften über eine Drei-Stopp-Strategie nachdenken, um so den Performance-Vorteil des superweichen Reifens auszunutzen. Das bedeutet nicht, dass sie es tatsächlich im Rennen so machen werden, aber sie betreiben Simulationsarbeit in diese Richtung. Es dürfte wohl ein Zwei-Stopp-Rennen mit Fokus auf den weicheren Reifen werden. Mercedes hat wahrscheinlich den Luxus, dass sie an der Spitze mit Nico machen können, was sie möchten. Aber es ist gut, dass wir die Möglichkeit verschiedener Strategien bieten können.

Soweit ich mich erinnern kann, ist es auch viel heißer als beim letzten Rennen in Hockenheim 2012. Damals hat es am Samstag geregnet.
Paul Hembery: Wir erleben hier die heißesten Temperaturen bislang in dieser Saison. Und es ist nur ein Grad kühler als die heißesten Bedingungen, die wir in den vergangenen vier Jahren gesehen haben. Das zeigt, wie unglaublich heiß es hier in diesem Jahr ist.

Richtige Lektüre: Paul Hembery mit dem aktuellen Motorsport-Magazin, Foto: Sutton
Richtige Lektüre: Paul Hembery mit dem aktuellen Motorsport-Magazin, Foto: Sutton

Das ist dann eine gute Vorbereitung für Ungarn. Denn dort dürfte es erneut sehr heiß werden...
Paul Hembery: Das ist witzig. Denn wir dachten eigentlich, dass es umgekehrt sein würde.

Hoffentlich haben wir dann nicht am nächsten Wochenende Regen... Allerdings könnte es schon hier am Sonntag regnen oder zumindest kühler sein.
Paul Hembery: Richtig, das wird interessant. Die Temperaturen sollen fallen. Jeder spricht davon, dass es in der Nacht regnen könnte. Im Rennen könnte es also komplett anders aussehen. Vielleicht gibt es ein paar Schauer. Das würde mir gefallen. Dann gibt es etwas Abwechslung. Ich möchte nicht von einer Lotterie sprechen, aber es sorgt für ein paar Fragezeichen. Erwischt man den richtigen Zeitpunkt für die Boxenstopps? Wenn nicht, kann einen das teuer zu stehen kommen. Es sorgt für viel mehr Spannung. Abwechslung ist das Beste für den Motorsport: Safety Cars, Regen & Co sind dafür prädestiniert.