Motorsport-Unternehmer Gene Haas wird vermutlich 2016 mit einem F1-Rennstall unter US-amerikanischer Flagge an den Start gehen. Dabei hätte er schon vor fünf Jahren die Gelegenheit bekommen, sich am damaligen Projekt USF1 zu beteiligen.

"Ken Anderson hat mir damals das USF1-Projekt vorgestellt. Ich habe mir die Dinge mit diesem Youtube-Typen Chad Hurley, der sehr enthusiastisch war, angesehen und habe versucht mich dafür zu begeistern, aber das wirkte auf mich nicht wirklich interessant", erklärt Haas gegenüber Forbes.

Neugier für eigenes Projekt geweckt

Dass Haas in dieser Situation den richtigen Riecher bewiesen hatte, zeigte der Umstand, dass USF1 noch vor einem möglichen Debüt wieder Geschichte war. Doch die F1-Begeisterung von Haas war dennoch geweckt worden. "Ungefähr ein Jahr nachdem ich mit Ken gesprochen hatte, kam Günther (Steiner; designierter Teamchef des Haas-Team) und sprach mich und Joe Custer an: 'Hey Jungs, wärt ihr in interessiert in einen Deal als Kundenteam?'", sagt der US-Amerikaner.

"Er erzählt uns, dass sich das für einen vernünftigen Preis machen ließe und so gingen die Diskussionen eine Weile hin und her. Ich habe dann begonnen, mir aus reiner Neugier die Rennen anzusehen", so Haas.

Der Unternehmer, dessen Hintergrund in der NASCAR-Szene liegt, war von hier an nicht nur von der Idee eines US-amerikanischen Teams begeistert, sondern wunderte sich, dass es ein solches nicht schon lange gab. "Ich war verblüfft, dass das nicht mehr Leute versucht haben. Es gibt so viele superreiche Leute in Amerika und ich dachte mir: Warum haben das noch keine anderen Amerikaner versucht. Es gibt großes Interesse, aber anscheinend traut sich niemand an das Thema heran."

Großes Interesse an Ferrari

Wie weit sein Projekt fortgeschritten ist, verriet Haas Forbes nicht. Allerdings bestätigte er die Gerüchte, dass der Rennstall wohl als Kundenteam von Ferrari auftreten wird. "Haas Automation ist eine Premiummarke und es gibt keinen besseren Weg um das zu unterstreichen als mit der Scuderia Ferrari auf der wichtigsten Bühne des Motorsports zusammenzuarbeiten", erklärt Haas.

Dass ein F1-Einstieg keinesfalls auf die leichte Schulter zu nehmen ist, weiß der US-Amerikaner aber: "Wir verlieren uns nicht in irgendwelchen Träumereien. Das ist ein hartes Geschäft und wir wissen, was wir zu tun haben. Es geht darum, die richtigen Leute für die Ausführung zu holen und wir müssen noch jede Menge über diesen Sport lernen."