Nirgends liegen Sport und Spargel so nah beieinander wie in Hockenheim. Denn während die 20.000-Seelen-Gemeinde abseits des PS-Sports für ihren Spargelanbau auf den umliegenden Feldern bekannt ist, sorgt mittlerweile alle zwei Jahre der Formel 1 Grand Prix von Deutschland für volle Hotels und volle Kassen.

In Hockenheim kann es auch schon einmal regnen, Foto: Sutton
In Hockenheim kann es auch schon einmal regnen, Foto: Sutton

Die Region Hockenheims ist ihrerseits seit der Jungsteinzeit besiedelt und böse Zungen würden wahrscheinlich behaupten, dass einige dieser Steinzeitzeitgenossen dem Städtchen zur Jahreszeit des Grand Prix wieder einen kleinen Besuch abstatten. Die erste urkundliche Erwähnung von Hockenheim fand im Jahr 769 statt. Ab 1462 gehörte Hockenheim zur Kurpfalz, seit 1803 ist es badisch. 1895 wurde es zur Stadt erhoben.

Im 17. Jahrhundert brachten die benachbarten Franzosen den Tabak ins Land und ab 1860 entwickelte sich eine prosperierende Zigarrenindustrie. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte die Branche jedoch ihren Niedergang, von einst 2.200 Arbeitsplätzen existiert heute kein einziger mehr.

Anfang des 20. Jahrhundert kam dann der eingangs erwähnte Spargel zu seiner Blütezeit und verdrängte den früheren Hopfenanbau. Die Saison des Edelgemüses ist allerdings zum GP-Termin bereits vorbei.

Museumsbesuch empfohlen

Leider sind die Schlangen heute nicht mehr so lange wie einst, Foto: Sutton
Leider sind die Schlangen heute nicht mehr so lange wie einst, Foto: Sutton

Während Hockenheim selbst - abgesehen von einem Motorsportmuseum - nur wenige Sehenswürdigkeiten zu bieten hat, gibt es im nahe gelegenen Speyer schon mehr zu sehen. Neben der die Skyline prägenden Kathedrale hat die Heimat des Ex-Bundeskanzlers Helmut Kohl auch ein Luftfahrtmuseum zu bieten, dessen Ausstellungsstücke ebenso das landschaftliche Bild prägen wie im nur unwesentlich entfernten Sinsheim, wo im Technikmuseum auch etliche Formel-1-Boliden verewigt sind.

Einen Tick weiter entfernt liegt Heidelberg, das außerhalb Deutschlands als eine der ältesten und historischsten Städte unseres Landes gepriesen wird und natürlich die älteste Universität des Landes beherbergt, die im Jahre 1386 entstanden ist. Eine der Attraktionen für Besucher aus aller Welt ist das nahe gelegene Heidelberger Schloss. Die im pfälzischen Erbfolgekrieg stark in Mitleidenschaft gezogene Anlage beherbergt unter anderem das weltgrößte Holzfass, welches 221.726 Liter fasst.

Vom bei Heidelberg gelegenen Königstuhl, der sowohl mit dem Auto als auch per Standseilbahn bestiegen werden kann, bietet sich dem Betrachter derweil ein einmaliger Blick über weite Teile der Rheinebene.