Der Formel-1-Tross macht sich auf zum zehnten Saisonlauf, der auf dem baden-württembergischen Hockenheimring stattfindet. Für Mercedes stellt das Rennwochenende ein weiteres Heimspiel dar, aber auch Sebastian Vettel, Nico Hülkenberg und Adrian Sutil freuen sich darauf, vor ihren Fans Gas zu geben. Motorsport-Magazin.com präsentiert die Kompaktvorschau zum Großen Preis von Deutschland.

Es ist davon auszugehen, dass alle Teams auf den Einsatz von FRIC verzichten werden, um möglichen Protesten vorzubeugen. McLaren teilte bereits mit, das umstrittene System in Hockenheim nicht einzusetzen.

Mercedes

Welcher Silberpfeil-Pilot hat diesmal die Nase vorne?, Foto: Sutton
Welcher Silberpfeil-Pilot hat diesmal die Nase vorne?, Foto: Sutton

Der Kampf um den Weltmeistertitel hat sich nach Nico Rosbergs Ausfall in Silverstone wieder deutlich zugespitzt. Lewis Hamilton liegt dank seines Heimsiegs nur mehr vier Punkte hinter seinem Teamkollegen zurück und könnte in Hockenheim mit einem neuerlichen Erfolg die Spitze im Gesamtklassement übernehmen. Niki Lauda versichert einmal mehr, dass die beiden Piloten völlig frei fahren dürfen. "Wenn wir eingreifen wollten, hätten wir es schon seit Beginn der Meisterschaft machen können", erklärt der Aufsichtsratschef des Teams. "Aber wir haben es nicht getan. Der Kampf wird mit Volldampf weitergehen."

Red Bull

Vettel nimmt beim Heimspiel das Podium ins Visier, Foto: Sutton
Vettel nimmt beim Heimspiel das Podium ins Visier, Foto: Sutton

Sebastian Vettel kam in Silverstone einmal mehr hinter Red-Bull-Stallgefährte Daniel Ricciardo ins Ziel. In Hockenheim hofft der vierfache Weltmeister, endlich das Ruder herumreißen zu können. Bleiben die Silberpfeile von technischen Problemen und Unfällen verschont, wird es für Vettel und Ricciardo jedoch erneut nur darum gehen, best of the rest zu werden. "Mercedes ist in einer sehr, sehr starken Position", gibt sich der Heppenheimer keinen Illusionen hin. "Aber das Podium ist das Ziel."

Ferrari

Ferrari will der Konkurrenz den Auspuff zeigen, Foto: Sutton
Ferrari will der Konkurrenz den Auspuff zeigen, Foto: Sutton

Fernando Alonso lieferte sich mit Sebastian Vettel in Silverstone ein herzerfrischendes Duell, das sich über mehrere Runden erstrecke. Schlussendlich zog der Spanier den Kürzeren, was wie die Faust aufs Auge zur gesamten Saison von Ferrari passte. Die Scuderia kommt einfach nicht richtig in Fahrt, weshalb Teamchef Marco Mattiacci nun durchgriff und gleich zehn neue Techniker verpflichtete. Die personellen Verstärkungen werden sich allerdings erst mittelfristig auf der Rennstrecke widerspiegeln. Kimi Räikkönen sollte nach seinem Crash in Silverstone wieder einsatzfähig sein. Der Finne ließ zuletzt die Testfahrten aus, um sich gänzlich zu erholen.

Williams

Williams hofft auf die Bestätigung des Aufwärtstrends, Foto: Sutton
Williams hofft auf die Bestätigung des Aufwärtstrends, Foto: Sutton

Williams mauserte sich in den letzten Rennen zur zweiten Kraft in der Formel 1. Nur Mercedes holte mehr Punkte als das in Grove beheimatete Team und wäre Felipe Massa nicht von Kimi Räikkönen abgeschossen worden, sähe die Ausbeute wohl noch besser aus. Für Deutschland hat Williams weitere Updates in der Pipeline, die den Aufwärtstrend prolongieren sollen. "Ich hoffe, wir können jetzt überall konkurrenzfähig sein", lautet Massas klarer Wunsch. Valtteri Bottas, der in der Weltmeisterschaft mittlerweile auf dem fünften Rang anzutreffen ist, gibt sein Hockenheim-Debüt im F1-Boliden, während am Freitag erneut Susie Wolff zum Einsatz kommen wird.

Force India

Hamstert Hülkenberg erneut Punkte?, Foto: Sutton
Hamstert Hülkenberg erneut Punkte?, Foto: Sutton

Nach Nico Rosbergs Ausscheiden in Silverstone ist Nico Hülkenberg neben Fernando Alonso der einzige Pilot im Feld, der von allen Rennwochenenden Zählbares mitnehmen konnte. Die ganz großen Punkte liegen für den Emmericher allerdings schon wieder ein Weilchen zurück, zuletzt musste er sich mit den Plätzen acht und neun begnügen. "Was die Performance in Deutschland betrifft, bin ich positiver gestimmt, vor allem aufgrund der Rückkehr der weichen und superweichen Reifen", blickt Hülkenberg seinem Heimspiel aber zuversichtlich entgegen.

McLaren

Button wusste in Silverstone zu überzeugen, Foto: Sutton
Button wusste in Silverstone zu überzeugen, Foto: Sutton

Ron Dennis' Kritik an Jenson Button scheint gefruchtet zu haben. Der britische Routinier erreichte in Silverstone den starken dritten Startplatz und wäre um ein Haar auf das Podium gefahren - der Grand Prix hätte nur ein oder zwei Runden länger dauern müssen. Für McLaren war es auch höchst an der Zeit, wieder in die Erfolgsspur zu finden, denn mittlerweile findet man sich nur mehr auf dem sechsten Rang der Konstrukteurs-Wertung wieder. Die Weiterentwicklung des MP4-29 wird kontinuerlich vorangetrieben, allerdings bereits mit Blickrichtung auf das nächstjährige Auto.

Toro Rosso

Vergnes Zukunft ist ungewiss, Foto: Sutton
Vergnes Zukunft ist ungewiss, Foto: Sutton

Sowohl Jean-Eric Vergne als auch Daniil Kvyat schafften in Silverstone den Sprung in die Top-10, mit insgesamt nur 15 Punkten auf dem Konto steht Toro Rosso aber dennoch recht mager da. Nicht zuletzt deshalb scheint die Zukunft des Franzosen unsicherer denn je. Zuletzt machten Gerüchte die Runde, Carlos Sainz Jr. könnte Vergnes Cockpit ab der nächsten Saison übernehmen.

Lotus

Maldonado bekommt einen neuen Motor, Foto: Sutton
Maldonado bekommt einen neuen Motor, Foto: Sutton

Lotus droht in Hockenheim einmal mehr ein äußerst schwieriges Rennwochenende. Zwar kommt nun auch Pastor Maldonado in den Genuss eines verbesserten Renault-Motors, trotzdem hält sich der Optimismus des Venezolaners in Grenzen. "Der Belag ist sehr glatt, es gibt einige Kurven, in denen es auf Traktion ankommt und dann gibt es auch einige Geraden, auf denen man so viel Leistung wie möglich benötigt", meint er mit besorgtem Blick auf den E22. Teamkollege Romain Grosjean hofft indessen, dass Petrus mitspielt und für Wetterkapriolen sorgt.

Marussia

Bianchi wechselt zurück ins Marussia-Cockpit, Foto: Sutton
Bianchi wechselt zurück ins Marussia-Cockpit, Foto: Sutton

Jules Bianchi war bei den Testfahrten sowohl für Ferrari als auch Marussia im Einsatz und stellte zwischen den beiden Boliden wenig überraschend enorme Unterschiede fest. Wie Lotus muss wohl auch Marussia auf ein wetterbedingt turbulentes Rennen hoffen, um nach Monaco erneut in die Punkte zu fahren. Aus eigener Kraft scheint dies in Hockenheim nur schwer vorstellbar.

Sauber

Die Sauber-Piloten produzierten zuletzt viel Schrott, Foto: Sutton
Die Sauber-Piloten produzierten zuletzt viel Schrott, Foto: Sutton

Sauber unternimmt den zehnten Anlauf, um endlich die Null vom Punktekonto zu vertreiben. Angesichts des unfallreichen Rennwochenendes in Silverstone wäre es allerdings schon ein Erfolg, würde man nicht abermals jede Menge Schrott produzieren. Erschwert wird die ohnehin schon knifflige Aufgabe durch den Umstand, dass Esteban Gutierrez aufgrund seines Crashs mit Pastor Maldonado in der Startaufstellung um drei Positionen strafversetzt wird. "Ich bin in Hockenheim schon viele Rennen gefahren und hoffe, auch für meine Fans in Deutschland, auf ein positives Resultat und eine gute Performance vom Team", glaubt Lokalmatador Adrian Sutil dennoch an die Wende zum Guten.

Caterham

Wird bei Caterham jetzt alles besser?, Foto: Sutton
Wird bei Caterham jetzt alles besser?, Foto: Sutton

Bei Caterham blieb zuletzt kein Stein auf dem anderen. Nach dem Verkauf des Rennstalls von Tony Fernandes an ein schweizerisch-arabisches Investorenkonsortium leiten nun Colin Kolles und Christijan Albers die Geschicke beim Hinterbänklerteam. Dank der neuen finanziellen Mittel läuft die Entwicklung neuer Teile auf Hochtouren. Ob diese eine positive Auswirkung auf die Performance des Wagens haben werden, wird sich aber noch nicht in Hockenheim zeigen.