Niki Lauda war am vergangenen Sonntag außer sich. Aufgrund Kimi Räikkönens Einschlag in die Streckenbegrenzung, die dabei stark demoliert wurde, musste der Großbritannien GP für rund eine Stunde unterbrochen werden, um die entsprechenden Reparaturmaßnahmen durchzuführen.

"Es ist lächerlich, das Rennen für eine Stunde zu unterbrechen, weil die Leitplanken beschädigt sind", schäumte der Österreicher, der die Wahrscheinlichkeit, dass sich an exakt gleicher Stelle erneut ein Unfall ereignen könnte, als praktisch inexistent bezeichnet. "Sie kümmern sich um jedes kleine Detail und einige Leute werden sicherlich den Fernseher abschalten", sorgte sich Lauda vielmehr um das Produkt Formel 1, denn um die Sicherheit der Piloten.

FIA-Renndirektor Charlie Whiting kann angesichts dieser Wortmeldung nur den Kopf schütteln. "Niki hat klar gezeigt, dass er von Streckensicherheit keine Ahnung hat und seine Kommentare waren nicht sehr hilfreich", konterte der Brite. "Es ist lächerlich zu behaupten, es sei unwahrscheinlich, dass ein Auto die Leitplanken an derselben Stelle noch einmal trifft. Wenn ein Auto das kann, kann es ein anderes sicherlich auch."

Massa wurde von Räikkönen abgeschossen, Foto: Sutton
Massa wurde von Räikkönen abgeschossen, Foto: Sutton

Freispruch für Räikkönen

Whiting erinnerte an Felipe Massas Unfall auf dem Hungaroring im Jahr 2009. Der Brasilianer hatte eine Feder von Rubens Barrichellos voranfahrenden Brawn-Boliden an den Helm bekommen, wurde schwer verletzt und raste in die Reifenstapel. "Wenn man sich den Unfall ins Gedächtnis ruft, könnte man sagen, es ist unwahrscheinlich, dass ein anderer Fahrer von einer Feder am Kopf getroffen wird und wir deshalb nicht den verbesserten Visierschutz hätten, den wir heute haben", erklärte der Brite.

Wie Autosport berichtet, wurde Räikkönen für seinen Ausflug neben die Strecke, der dem Unfall in Silverstone vorangegangen war, nicht bestraft, weil die Telemetriedaten zeigten, dass der Finne vom Gas ging, ehe er von einem Hügel in der Wiese ausgehoben wurde. Zwar vertritt die FIA die Ansicht, dass Räikkönen den folgenden Zusammenstoß mit Massa verhindern hätte können, indem er sein Tempo enorm verringert hätte, allerdings glauben die Stewards, dass jeder andere Fahrer auf gleiche Weise auf die Strecke zurückgekehrt wäre.