Nach neun Saisonläufen trennen Daniel Ricciardo und Sebastian Vettel stattliche 28 Punkte. Während der Australier bereits einen Grand Prix gewann und auch zuletzt in Silverstone auf dem Podium stand, kommt der vierfache Weltmeister einfach nicht so recht in Fahrt. Dennoch glaubt Ricciardo, dass sich Vettel in dieser Saison noch von seiner starken Seite präsentieren wird.

"Ich weiß nicht, ob das Wort verbessern lautet - weil er schon sehr gut ist -, aber ich bin mir sicher, dass seine Form - oder wie die Leute es nennen mögen - ansteigen wird", sagte der Australier am Dienstag nach den Testfahrten in Silverstone. Vor allem beim nächsten Rennen in Deutschland werde Vettel vor seinem Heimpublikum ausgesprochen hungrig sein, ist Ricciardo überzeugt.

"Für mich geht es einfach darum, zu versuchen mich zu verbessern und so wie bisher weiterzumachen", meinte der Strahlemann mit Blick auf seine eigene Person. Allerdings hätte er auch nichts dagegen, würde Vettel eine deutliche Leistungssteigerung an den Tag legen. "Ich bin gespannt, ob noch ein bisschen mehr in ihm steckt, denn ich denke, das würde aus uns beiden noch etwas mehr herauskitzeln."

Langsame Fortschritte mit Renault

Ricciardo beendete die Testfahrten am Dienstag wenige Zeitspäne hinter Felipe Massa als Zweiter. Red Bull befürchtete, dass es zu regnen beginnen würde, doch der Himmel über Silverstone hielt seine Schleusen geschlossen. "Wir hatten einen etwas späten Start und dachten nicht, dass wir alles erledigen könnten, haben es letztlich aber doch geschafft", berichtete Ricciardo. Neben Aero-Tests und dem Sammeln von Daten mittels Sensoren standen Vergleichsfahrten zwischen den mittleren und weichen Reifen auf dem Programm.

Der RB10 wurde mit Sensoren bestückt, Foto: Sutton
Der RB10 wurde mit Sensoren bestückt, Foto: Sutton

Red Bull leidet noch immer unter Renault-Motor, der weniger Leistung als die Power Unit aus dem Hause Mercedes liefert. Auch für Hockenheim mit seinen langen Geraden erwartet Ricciardo keine wesentlichen Verbesserungen, dafür könnte der Hungaroring dem RB10 aufgrund der vielen Kurven mehr entgegenkommen.

"Wir versuchen ständig, mehr zu finden", nahm er auf die Zusammenarbeit mit Renault Bezug. "Wir werden aber nicht massenhaft Pferdestärken über Nacht finden, deswegen werden alle Verbesserungen subtil sein", bremste der Australier die Erwartungshaltung. "Als Fahrer sind diese subtilen Dinge schwieriger zu spüren, aber in den Daten werden sie sich bald widerspiegeln."