Nicht Red Bull, Ferrari oder McLaren, sondern Williams stellt momentan die zweite Kraft in der Formel 1 dar. Felipe Massa und Valtteri Bottas sicherten dem Traditionsrennstall in Spielberg die Ränge drei und vier, während am vergangenen Wochenende der Finne in Silverstone den zweiten Platz belegte. "Das Auto war, abgesehen von Mercedes, schon in Kanada und Österreich das schnellste und das war es jetzt auch hier", erklärte Massa am Dienstag im Anschluss an die Testfahrten, die er als Tagesbester beendete.

Im Training habe das Team noch die eine oder andere Sache ausprobiert, die sich aber nicht als zielführend erwiesen habe, doch nach der Rückkehr zum Setup, das auch in Österreich zum Einsatz kam, habe die Pace des FW36 wieder gestimmt, so Massa, der sich das gute Tempo im Grand Prix jedoch nicht zunutze machen konnte, weil er von Kimi Räikkönen torpediert wurde. "Das ist sehr positiv für uns und ich hoffe, wir werden auch in Deutschland wieder die Zweitschnellsten sein", richtete den Blick bereits gen Hockenheim, wo der nächste Saisonlauf stattfindet.

Williams sammelte in den letzten beiden Rennen 45 Punkte, nur Mercedes fuhr noch mehr Zähler ein. Massa glaubt daher, dass die Top-3 in der Konstrukteurs-Wertung ein realistisches Ziel sind - angesichts von mittlerweile nur mehr drei Punkten Rückstand auf Ferrari keine überzogene Erwartungshaltung. "Die Updates werden das Auto schneller machen und ich hoffe, wir setzen den Aufwärtstrend fort, um vor Teams wie Red Bull und Ferrari zu stehen", betonte der Routinier.

Massa wurde unverschuldet aus dem Grand Prix gerissen, Foto: Sutton
Massa wurde unverschuldet aus dem Grand Prix gerissen, Foto: Sutton

Auf allen Strecken schnell

Bei den Testfahrten ging es für Williams bereits darum, Ideen für das nächste Jahr auszuprobieren, der Fokus lag somit nicht unbedingt auf Deutschland. "Ich habe nicht so viel für Hockenheim gemacht, aber das Auto zeigt eine gute Pace", verriet Massa. Nach Hockenheim steht noch der Große Preis von Ungarn auf dem Programm, ehe es in die Sommerpause geht.

"Der Motor zählt weniger und es gibt viele Kurven, weshalb man viel Downforce braucht", wies Massa darauf hin, dass die Charakteristik des Hungarorings deutlich vom Layout der letzten Strecken abweiche. "Vielleicht ist unser Auto in Deutschland etwas konkurrenzfähiger als in Ungarn, aber wir sollten auch für dort neue Teile bekommen, die den Wagen für diese Streckenart besser machen." Der Wunsch des Brasilianers ist klar: "Ich hoffe, wir können jetzt überall konkurrenzfähig sein."

2014 sind vier Testfahrten während der laufenden Saison angesetzt, im nächsten Jahr werden es aus Kostengründen nur mehr deren zwei sein. Für Massa stellt dieser Umstand allerdings kein großes Problem dar. "Ich denke nicht, dass sie abgehen werden", meinte er auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. "Wir wissen mehr oder weniger, in welche Richtung wir das Auto entwickeln, deswegen denke ich nicht, dass sich viel ändern wird."