War es nun ein guter oder ein schlechter Grand Prix? Das wusste Jenson Button nach seinem Heimrennen in Silverstone wohl selbst nicht so genau. Schließlich verpasste er das Podium knapp, obwohl er zumindest kurzzeitig auf der zweiten Position unterwegs war. Auf der anderen Seite beendete er eine furiose Aufholjagd in der Schlussphase nur 0,8 Sekunden hinter Daniel Ricciardo auf der vierten Position - im McLaren ist das sicherlich keine Selbstverständlichkeit. "Wir haben tatsächlich auf den dritten Platz geschielt, als Nico Rosberg ausgeschieden ist. Am Ende hat es ganz knapp nicht geklappt, aber Jenson ist ein super Rennen gefahren und wurde mit zwölf Punkten belohnt", so McLaren-Renndirektor Eric Boullier.

Das nasse Qualifying hat McLaren geholfen, Foto: Sutton
Das nasse Qualifying hat McLaren geholfen, Foto: Sutton

"Es war ein tolles Rennen, auch wenn unsere Pace im Vergleich zu den Williams und Mercedes nicht gut war, teilweise konnte ich viel zu einfach überholt werden", so Button über das Rennen, in dem er vor allem in den letzten 20 Runden richtig aufdrehen konnte. "Als wir auf die harten Reifen gewechselt sind, waren wir schneller als die anderen. Am Ende hat nur die eine Runde gefehlt, die wir am Start verloren haben."

Dass es nicht ganz zum Podium gereicht hat, ärgerte Button schon ein wenig. "Mit einem vierten Platz bin ich nie zufrieden. Es war richtig knapp, in der nächsten Runde hätte ich DRS gehabt und es wäre einfacher gewesen. Vor so einer Kulisse um den dritten Platz zu kämpfen, ist aber wirklich klasse. Wir waren heute schneller als Red Bull und Ferrari."

Überzeugende Leistung im letzten Renndrittel

Die beinahe optimal gelaufene Qualifikation und der dritte Startplatz haben dabei geholfen. "Und da hat uns das Wetter geholfen, normalerweise kommen wir im Qualifying nicht auf den dritten Platz. Den wahren Speed hat man heute gesehen." So schlecht war der aber nicht: Im letzten Umlauf fuhr Button die fünfschnellste Rennrunde. "Da war ich in manchen Kurven aber auch wirklich am Limit. Nur einen Millimeter weiter draußen und ich wäre abgeflogen."

Letztlich kam das alles aber doch ein wenig überraschend, was Button dann doch noch zufriedenstellen konnte. "Wir hätten nicht damit gerechnet, dass wir hier so gut aussehen, denn auf sehr schnellen Strecken tun wir uns normalerweise etwas schwer." Aufgeben will der McLaren-Pilot jedenfalls noch lange nicht. "Wir haben mal wieder viele Infos für das nächste Rennen sammeln können und geben die Entwicklung für dieses Jahr ganz bestimmt noch nicht auf."

Für McLaren geht es immerhin noch um den dritten Platz in der Konstrukteurs-Wertung. Momentan liegt man nur knapp hinter Force India auf der sechsten Position, doch auch Williams und Ferrari sind noch in Reichweite.