Au revoir Jean-Michel Jalinier! Salut Cyril Abiteboul! "Diese Änderung kann nur gut sein", erklärt Adrian Newey in Bezug auf das Bäumchen-wechsel-dich-Spiel in der Führungsetage von Renault. Abiteboul beerbt seinen Landsmann Jalinier als Managing Direktor. Die bisher ebenfalls von Jalinier ausgefüllte Position des Präsidenten übernimmt fortan Jerome Stoll.

"Cyril ist eine starke Persönlichkeit. Ich denke, er wird Rob unterstützten, sodass dieser sich auf all die technischen Aspekte konzentrieren kann ohne sich auch noch um andere Bereiche kümmern zu müssen. Das spielt definitiv in seine Karten und die Früchte davon wird man in der Zukunft sehen", ist Newey überzeugt. Aufgrund der stetig wachsenden Kritik war Renault zum Handeln gezwungen. "Es ist wichtig, dass wir uns verstärken, sodass wir die Verbesserungen abliefern, die verständlicherweise von uns gefordert werden", betonte Rob White.

Die Message, speziell von Red Bull, sei klar und deutlich gewesen. Teamchef Christian Horner hatte wiederholt die Wettbewerbsfähigkeit und Zuverlässigkeit des Motors kritisiert und als inakzeptabel bezeichnet. "Es ist nicht schwer zu verstehen, was von uns gefordert wird. Mein Job und der Job der Mannschaft in Viry ist es, Ergebnisse zu liefern", weiß White. Mit Abiteboul kehrt ein alter Bekannter ins Team zurück. Der Franzose zeigte sich bereits in den Jahren 2001 bis 2007 für die Entwicklungsabteilung des Renault-F1-Teams verantwortlich. 2010 stieg er zum Executive Direktor auf bevor er 2012 zu Caterham wechselte.

Nach der Kritik von Red Bull gilt es zu handeln, Foto: Sutton
Nach der Kritik von Red Bull gilt es zu handeln, Foto: Sutton

Abiteboul bezeichnet sich selbst als Kontrollfreak, der in sämtliche Prozesse involviert sein möchte. "Ich weiß, das ist nicht gut", gab er in einem früheren Interview mit Motorsport-Magazin.com zu. "Aber ich bessere mich und lerne, den Leuten mehr Freiheiten zu geben. Ich wurde erzogen, die Dinge selbst anzupacken. Jetzt bin ich in einer Position, in der ich die richtigen Leute dazu bringen muss, die Dinge richtig zu erledigen. Das ist nicht leicht für mich." White begrüßt den Rückkehrer mit offenen Armen. "Cyril bringt neue Farbe rein. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit."

Noch Spielraum

Der Umbau in der Renault-Führung hat momentan noch keine Auswirkungen auf die tägliche Arbeit an der Rennstrecke. "Wir wechseln nicht von einem Tag auf den anderen die Herangehensweise. So etwas braucht Zeit, aber wir arbeiten dran", erklärte Remi Taffin. In den vergangenen Monaten seien Renault bereits signifikante Schritte gelungen wie White betont. "Uns ist ein wesentlicher Fortschritt gelungen, in dem wir wesentliche Änderungen in der Spezifikation der Hardware vorgenommen haben. Und es besteht immer noch ein Spielraum, um im Verlauf der Saison und dann während der Winterpause weitere Fortschritte zu erzielen."

Adrian Newey wird diese erhofften Leistungssteigerungen aus der Ferne beobachten. Er tritt am Jahresende ins zweite Red Bull-Glied zurück und konzentriert sich auf andere Dinge. "Ich werde Berater und Mentor für das Team und die Ingenieure", wiederholt er seine neue Rolle. Natürlich werde er noch etwas Einfluss auf das Design haben. "Aber das tritt erst gegen Ende des Jahres ein. Aktuell bin ich noch voll involviert."